Die Netz-Nachricht des Tages kam heute Mittag aus Schweden: Die Skandinavier haben ihr Ermittlungsverfahren gegen Julian Assange wegen angeblicher “Vergewaltigung in einem minder schweren Fall” jetzt eingestellt. Das berichteten aktuell alle Medien, Blogs und Nachrichtendienste im Netz.
Julian Assange selbst hätte wohl kaum etwas dagegen, wenn er die Botschaft des Landes Equador in London jetzt endlich bald verlassen könnte. Ganz im Gegenteil: Seit Juli 2012 lebt er nicht nur in dem Gebäude, er hat die Botschaft seither auch nicht ein einziges Mal verlassen können.
Das ist im Grunde noch schlimmer als Knast – aber bei weitem nicht so schlimm, wie an die USA ausgeliefert und wegen der Veröffentlichung von Dokumenten auf Jahrzehnte á la Guantanamo gehalten zu werden.
Mehrmals klagte Julian Assange auch selbst darüber, dass der Aufenthalt in der Botschaft, die noch nicht einmal einen Garten oder wenigstens einen Hinterhof hat, verschärfter Haft gleichkomme.
Schon vor vier Monaten, nach der Begnadigung der Whistleblowerin Chelsea Manning durch den scheidenden US-Präsidenten Barack Obama, teilte Assange mit, er sei bereit, sich einem Verfahren in den USA zu stellen, wenn dort seine Rechte respektiert würden.
Ob er die equadorianische Botschaft bald verlassen kann, haben nun die Briten in der Hand. Die Auslieferung an Schweden (mit dem befürchteten Anschlussticket zu den US-Folterknechten) ist aber erst einmal vom Tisch.
Foto: David G. Silvers, Wikipedia, CC BY-SA 2.0