Deutschland belegt Platz 3 der Top 10 Liste wenn es um von PC´s ausgehende Netzkriminalität geht. Es wird geschätzt das rund ein Viertel aller PC´s in Deutschland mit Viren, Trojanern, Keylogern und Bots “verseucht” sind und jeden Monat werden es ca 60.000 mehr. Diese Zahlen machen ein Handeln laut Projektplaner unverzichtbar, doch die PC Nutzer sind oft überfordert, merken nichts von der Gefahr welche von Ihrem PC ausgeht und wissen sich oft nicht zu helfen wenn Ihnen der Befall auffällt oder mitgeteilt wird.

Die Bundesregierung plant bereits in der ersten Hälfte 2010 eine Beratungsstelle, eine sogenannte “Anti Viren Zentrale” einzurichten. Internet-Provider sind in der Lage eine Vielzahl infizierter PCs ausfindig zu machen, schon heute benachrichtigen einige wenige Provider Ihre Kunden wenn von deren PC´s große Mengen an Spam Mails ausgehen.
In einigen Fällen ist der erhöhte Datenstrom nicht eindeutig, da auch durch herunterladen von Videos, Nutzung von Streaming Angeboten oder illegalem Sharing ein erhöhter Datenstrom entsteht. Diesen zu durchsuchen, ist den Zugang-Providern aus Datenschutz-Gründen nicht erlaubt.
Es gibt aber auch Datenmuster, welche Eindeutig sind, hier sollen die Kunden dann beim verbinden mit dem Internet, automatisch auf eine spezielle Webseite des Projektes geleitet werden, welche Anti-Schadsoftware und Anleitungen zur Bereinigung des PC´s zur Verfügung stellt. Diese neue Seite soll bereits im April online gehen.
Im Juni soll dann auch ein Call-Center mit 40 Mitarbeitern zum Einsatz kommen. Weitere Betroffene sollen nicht nur per E-Mail sondern per Post und/oder Telefon über den Befall Ihres PC´s informiert werden. Die Betroffenen erhalten dann zunächst einen Link zur neuen Webseite und wenn diese nicht Hilf, soll das Call Center den Betroffenen helfen.

“Mit dem Projekt entziehen wir den Cyberkriminellen den Boden”, zeigt sich Eco-Chef Michael Rotert überzeugt.

Die Provider sollen ihre Kunden zur Nutzung des neuen und kostenlosen Angebotes der Regierung motivieren. Laut Angaben der Projektleitung laufen die Absprachen mit den DSL Anbietern auf Hochtouren. Durch die Beteiligung der fünf größten Anbieter könnten etwa 80 Prozent der deutschen DSL-Nutzer abgedeckt werden.

Strafandrohung für Ignoranten:
Besitzer infizierter PC´s die eine Zusammenarbeit verweigern, sollen mit Sanktionen rechnen. In welchem Umfang ist noch nicht geklärt.
“Wer im Netz ohne Virenschutz unterwegs ist, gefährdet andere Nutzer in etwa so, wie ein Autofahrer, der mit kaputten Bremsen unterwegs ist und so andere fahrlässig gefährdet.” sagte Sven Karge, einer der Projektleiter.
Der Initiator eco weist darauf hin, dass ähnliche Projekte in den Ländern Australien, Japan und Südkorea schon länger erfolgreich laufen.

Weitere Berichte:
Spiegel Online
gulli.com
golem.de