Eine 3D-Rekonstruktionssoftware die jetzt von der Polizei in Großbritannien eingesetzt wird, hilft dabei, Abläufe und Tathergänge, Beweisfunde etc. genauer zu verdeutlichen und eben diese Abläufe aus allen Perspektiven ersichtlich zu machen. Eben Dreidimensional.
Wie auf der Seite der SPSA (Scottish Police Services Authority) nachzulesen ist, sollen diese Computerdarstellungen dazu da sein, um Richtern aber auch Geschworenen ein eindrücklicheres Bild des „Geschehenen“ zu verdeutlichen. Das kann eine Entführung, ein Raubüberfall oder ein einfacher Unfall sein. Oft ist es sicherlich einfacher solch eine Demonstration ablaufen zu lassen, als Zeugen und Geschworene mit Fotos vom Tatort zu konfrontieren und damit emotionale Auswirkungen in Kauf zu nehmen, zumal hier nur eine Dimension ersichtlich ist.
Auch in Deutschland hat es so etwas in einem Prozess schon einmal gegeben. Die Schweizer Firma DSCR (Institut für Digitale Tatortrekonstruktion) hat ihm Jahre 2008 eine bedeutende Rolle in einem Mordfall in München gespielt. Zuerst lehnte man die Rekonstruktion – mittels eines Lasers wurde seinerzeit der Tatort vermessen, von diesen Daten eine 3D-Modell angefertigt, gefundene Beweise eingefügt etc., ab und erst als die Familie des Angeklagten die hohen Kosten von 6000 Euro übernahmen und im Rahmen eines Privatgutachtens in den Prozess einlaufen ließen, wurde es als Beweismittel aufgenommen. Heise berichtete 2008
Mir persönlich wäre es als Zeuge auch lieber mir eine 3D-Version des Tathergangs anzusehen, anstatt mich mit vielleicht schrecklichen Tatfotos eines Mordes auseinander zu setzen, aber ich schaue auch keine Horror-Filme, denn diese habe ich drei Tage auf der Bettkante sitzen.