Einst war die Telekom staatlich, einziger Telefon Anbieter des Landes und somit gehörten alle Telefon/Internet Kabel Deutschlands der Telekom. Damit nach der Privatisierung eine wirtschaftlich gesunde Konkurrenz (Ent-Monopolisierung) möglich ist, wurde die Telekom verpflichtet anderen Anbietern Zugang zu Ihren Netzen zu geben.
Macht ja schließlich auch keinen Sinn, wenn 20 verschiedene Anbieter unsere Bürgersteige und Strassen aufreißen, damit jeder sein eigenes Kabel in die Erde legen kann, ganz davon abgesehen das der Kostenaufwand ganz Deutschland neu zu verkabeln, jeglichen Neueinstieg von Konkurrenz erstickt hätte.
Ich erinnere mich als vor einigen Jahren das Thema VDSL auf kam, das tolle neue schnelle Internet der Zukunft. Schon damals hat die Telekom von hohen nötigen Investitionen geredet und angekündigt (gedroht) in Deutschland würde es VDSL nicht geben und Sie würden nicht in diese neue Technologie investieren, wenn diese ebenfalls dem Katellamt/der Bundesnetzagentur unterliegen würde und Sie sich in die Preisgestaltung reinreden lassen oder das Netz der Konkurrenz öffnen müssten.
Jetzt ist es soweit. Selbstverständlich hatte die Bundesnetzagentur die Telekom verpflichtet Ihr Netz auch den Wettbewerbern (kostenpflichtig) zur Verfügung zu stellen, bzw ihnen den Zugang zur Glasfaser zu gewähren, wenn Kabelkanäle nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen.
Diese Anordnung der Bundesnetzagentur, hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am Donnerstag gekippt. Der Aufwand eigene Glasfasernetze zwischen Hauptverteilern und Kabelverzweiger zu legen sei zumutbar und würde die Wettbewerber aus der technischen Abhängigkeit der Telekom lösen, so die Auffassung des Gerichts.
Kabelverzweiger sind die grauen Kästen die in unseren Strassen stehen, von dort gehen die Leitungen zu den einzelnen Hausanschlüssen, man spricht hier von “der letzten Meile”. Ich frage mich, wie benutzbar unsere Gehwege in den kommenden Jahren sein werden, wenn jeder Anbieter seine eigenen Kabel verlegen soll.
Der Ausbau bzw die Umrüstung auf VDSL ist sehr teuer, auch die deutsche Telekom ist kaum in der Lage die nötige Infrastruktur hierfür mal eben alleine aus dem Boden zu stampfen. Bisher bietet die Telekom in 50 Großstädten VDSL an, darüber hinaus gibt es einzelne Regionalanbieter. Dick im Geschäft des Wettlaufs um die VDSL Kunden ist Vodafone. Laut Handelsblatt baut die deutsche Tochter des britischen Unternehmens ab sofort in 750 Orten ein VDSL-Netz auf und will noch in diesem Jahr bis zu 4 Millionen Haushalte mit den neuen Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 MBit/s versorgen.
Ich fürchte Landratten wie ich, werden aber noch Jahre auf dieses Vergnügen warten müssen …