Apple hat seine Vormachtstellung ausgebaut, die Verhandlungen zwischen den Verlagshäusern und Apple bezüglich kostenpflichtiger Medieninhalte auf dem iPad liefen schon lange.  Die Verlagshäuser gehen den Deal sicherlich nicht gerne ein, denn schon auf dem iPhone hat Apple seine Monopolstellung ausgenutzt, hohe Beteiligungen verlangt (soweit ich gelesen habe 30 % des Umsatzes) und sogar Zensur ausgeübt (z.B. musste ein renommiertes Magazin sein Titelblatt ändern).

Die Welt Gruppe hat sich früh entschieden den Zug in Richtung “Bezahlmedien-Apps” nicht zu verpassen und berichtet heute :

Die WELT-Gruppe ist bei dieser technischen Umwälzung von Anfang an dabei. Vom 3. April an wird es eine „iKiosk”-App im App-Store geben. Mit ihr können Nutzer die aktuellen Ausgaben von WELT, WELT KOMPAKT und WELT am SONNTAG KOMPAKT für das Apple-Gerät kaufen. Vorerst als monatliches Abonnement zu Preisen zwischen 7,99 bis 29,99 Euro. Das ist etwas günstiger als die gedruckten Ausgaben.

In Amerika wurde Apple beim Start von iTunes wohl eher belächelt, mittlerweile beherrscht Apple dort über 70 % des legalen Musik Download Marktes.  Das iPhone ist mit über 42 Millionen Verkauften Geräten eingeschlagen wie eine Rakete und da das iPad bisher noch keine “Namen haften” Konkurrenten hat, war abzusehen das es auch dieses mal ein Verkaufsschlager wird (die erste Auflage in den USA ist bereits ausverkauft).

Die Medien allerdings setzt dies unter Druck. Über das normale Internet verdienen sie an Werbung nicht genug, die Papierausgabe reicht auch nicht mehr, neue “Bezahlmedien” müssen her um überleben zu können. Doch wo es nur einen einzigen Anbieter von Bedeutung gibt, ist nicht viel Spielraum für Preisverhandlungen und all zu leicht entsteht eine “Abhängigkeit”.

Den Großen Verlagen wäre etwas Konkurrenz für Apple sicherlich recht, doch noch ist keine Namen hafte Alternative in Sicht. Google plant und wenn Google versucht ernsthaft ein Konkurrenzprodukt auf den Markt zu werfen, können wir sicherlich alle gespannt sein, google ist hier vielleicht momentan sogar der realste Anwärter, wenn auch leider noch nicht weit genug.

Die Firma Neofonie GmbH aus Deutschland arbeitet an der Alternative  “We Pad” und buhlt ebenfalls bereits um die Medien, doch gegen den Namen “Apple” kann eine in der Öffentlichkeit eher unbekannte Firma sicherlich nicht die nötigen Marktanteile erreichen, welche nötig wären um die Monopolstellung zu beenden.

So bleibt den großen Medienhäusern nur die Kooperation mit Apple, Sie haben derzeit nicht die Wahl … entweder lassen Sie sich auf die teuren Verträge ein und nehmen unter Umständen sogar Zensur hin (was für die Meinungsfreiheit und unabhängige Berichterstattung sehr bedenklich ist) oder sie verpassen den Anschluss, sind nicht Konkurrenzfähig, denn die Zahl der Benutzer die Ihre Nachrichten künftig über iPhone und iPad konsumieren werden, ist bombastisch hoch.