Keine sichere Besitzgrundlage der Domains bei der Vergabe durch private Organisationen und Firmen, und es muss eine „Schutzpflicht für sichere Online-Kommunikation her“so äußert sich de Maizière und will die Domainvergabe in staatlicher Hand sehen. Es wundert ihn, dass die derzeitige Verwaltung von Domains überhaupt funktioniert und das sei ein Wunder und keinerlei logische Konsequenz des freien Marktes. Lediglich eine staatliche Vergabe und Verwaltung sorge zukünftig für die nötige Sicherheit und dauerhafte Verfügbarkeit der Internetadressen.

Die DENIC – die bislang eigenständig und genossenschaftlich arbeitet, soll – nach den Plänen des Innenministers – in eine staatliche Verwaltungsstelle eingegliedert werden.

Das hört sich zunächst alles sehr logisch an, denn viele Bürger sähen es gern, wenn Anbieter von Strom und Gas in staatlichen Händen sind. Gegner dieser Pläne von de Maizière befürchten allerdings, dass diese Neuordnung der staatlichen Zensur Vorschub leisten werden, denn unbequeme Webseiten könnten ohne richterlichen Erlass einfach abgeschaltet werden. Sollten sich Namensserver und Knoten in öffentlicher Hand befinden, sind die viel diskutierten Netzsperren nicht mehr durch freie DNS zu umschiffen, bzw. kämen nur noch bestimmte, dem Staat zugewandte Personenkreise in den Genuss diese DNS zu nutzen. Der Staat würde den Informationsfluss im deutschen Teil des Internets komplett kontrollieren und eine Netzneutralität ginge verloren.

Meinung:

Bleibt zu hoffen,dass diese staatliche Verwaltung nicht auf uns zukommt, denn für mich steht fest, dass der Nutzen – eventuell etwas mehr „Sicherheitsvorgegaukel“beim Online-Banking oder evtl. weniger Spam eindeutig zu wenig an Vorteilen ist, wenn dabei die Netzneutralität verloren gehen würde. Zudem kann und darf es nicht sein, dass ausschließlich der Staat kontrolliert, was für Seiten mit welchem Inhalt hier in Deutschland online gehen dürfen oder sind. Für mich ist das ZENSUR. Never change a running System.

zdnet.de

Kompletter Artikel auf Spiegel online: spiegel-online

Update 04.05.2010

Das Bundesministerium dementiert gegenüber zdnet.de, das der Innenminister eine staatliche Vergabe von IP Adressen anstrebt und er habe sich nur sehr allgemein im Umgang mit dem Internet geäußert. Hier das komplette Taz-Interview:taz-interview