Der chinesische Dissident Liu Xiabo hat für seinen langen, gewaltlosen Kampf für Menschenrechte in China den Friedensnobelpreis 2010 bekommen.

Liu wurde 1955 in Changchun geboren und kann auf eine akademische Karriere zurückblicken, die ihn auch an mehrere bekannte Hochschulen außerhalb Chinas brachte. Er war aber auch ein unbequemer politischer Aktivist und setzte sich immer für Menschenrechte und Demokratie in seinem Heimatland ein.

Aktuell sitzt Liu eine Haftstrafe von 11 Jahren ab, weil er zu den Autoren und Unterzeichnern der im Internet veröffentlichten Charta 08 gehört, die sich ähnlich der Charta 77 aus dem Jahr 1977 in der Tschechoslowakei für mehr Demokratie und Reformen in China ausspricht. Liu wurde deswegen 2008 verhaftet und ein Jahr danach verurteilt. Liu erhält den mit über 1 Million Euro dotierten Friedensnobelpreis 2010 auch stellvertretend für die Bewegung Charta 08.

Nachdem es die chinesische Regierung nicht geschafft hat, Druck auf das Nobel-Komitee auszuüben, versuchen die chinesischen Machthaber, den neuen Friedensnobelpreisträger totzuschweigen. Lius Frau wurde inzwischen gezwungen, Peking zu verlassen und wird vermutlich irgendwo unter Hausarrest gestellt.