Bei der Polizeiaktion gegen kino.to wurde vorgestern das Streaming-Portal kino.to, das pro Tag von über 4 Millionen Menschen besucht wurde, abgeschaltet. 12 Personen sind im Zusammenhang damit noch in deutscher Haft. Hier werden Symptome eines Zustandes bekämpft, der im Grunde durch ein unzeitgemäßes Urheberrecht entstanden ist.
Nach Ansicht der Piratenpartei arbeitete kino.to in einer Grauzone deutschen und internationalen Urheberrechts. Anstatt 4 Millionen potentieller Kunden zu verprellen, sollte die Filmindustrie besser von kino.to lernen, wie man seine Produkte vermarktet.
Der Bundesvorsitzende der Piratenpartei, Sebastian Nerz, sagte: “Die Medien-Industrie hat die Europäer von allen existierenden Streaming-Portalen ausgesperrt, ein lizensiertes deutsches Streaming-Portal gibt es nicht. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn Alternativ-Angebote entstehen.”
Noch deutlicher wurde Sebastian Popp, ehemaliger Bundesvorstand der Piratenpartei und Urheberrechtsexperte. Er meinte, die Aktion sei vollkommen sinnlos gewesen, denn schnell würden andere die Lücke ausfüllen. Wahrscheinlich hätten die Betreiber von kino.to nur Pech gehabt, weil sie Ihr Angebot nicht in den USA gestartet haben. Dort hätten sie vermutlich statt Festnahmen ein Milliardenangebot von Google bekommen, wie auch schon seinerzeit YouTube.