Die vom Gesundheitsministerium geförderte PINTA-Studie (Abk.: Prävalenz der Internetabhängigkeit) der Unis Lübeck und Greifswald sorgt seit gestern in allen Medien für Aufmerksamkeit und Diskussionen – je nach Medium.

Im Prinzip wurden ca. 15.000 Menschen gefragt, was PINTA zur  ersten repräsentativen Studie zur Häufigkeit der Internetabhängigkeit bei 14- bis 64-jährigen Menschen in Deutschland machen soll. Dabei geht es um die “private Nutzung”, und das macht stutzig.

Wenn ich über mich selbst nachdenke und nur ansatzweise versuche, “private” von “nicht privater” Nutzung zu unterscheiden, finde ich keine klare Abgrenzung.

Wenn ich zum Beispiel Google Maps oder einen Routenplaner nutze, um mir eine Fahrtstrecke zu verdeutlichen, die ich zurücklegen muss, kommt es dann darauf an, ob die Fahrt privat oder dienstlich veranlasst ist. Aber der eigentliche Grund, warum ich mich im Internet informiere, ist die Tatsache, dass ich den Weg nicht kenne. Weder privat noch dienstlich. Wenn ich mich dann informiert habe, kenne ich ihn. Allerdings sowohl privat als auch dienstlich.

Vielleicht möchte ich mich dann ja auch über mein Soziales Netzwerk informieren, ob sonst noch jemand dies Ziel ansteuert, so dass wir eine Fahrgemeinschaft bilden und die Umwelt schonen könnten. Ist der Umweltgedanke jetzt privat oder dienstlich? Kommt es darauf an, aus welchem Kreis bei Google+ (Freunde oder Kollegen) der  Mitfahrer dann stammt? Oder ist Umweltschutz generell Privatsache?

Diese Fragen kratzen das Problem eigentlich nur an. Die PINTA-Studie allerdings auch. Offensichtlich ist das mal wieder so eine Subvention für notleidende Unis, die dafür Geld bekommen und ein paar Doktortitel an angepasste Studierende vergeben können.

Vielleicht bekommen die Krankenkassen auf dieser Basis dann auch neue “Krankheiten” untergeschoben, für die sie die Verantwortung erteilt, aber die Mittel verweigert kriegen. Und komme mir niemand mit “World of Warcraft” und anderen Spielen – Spielsucht funktioniert auch ohne Internet recht gut.

Ich habe mich auch inzwischen entschieden: Ich bin internetsüchtig. Zumindest nach den Kriterien der PINTA-Studie. Und ich bin dankbar dafür…