Mit einer Email hat der Vorsitzende des OpenOffice Project Management Committee (PMC), Dennis E. Hamilton, gerade eine Diskussion über das mögliche Ende der freien Bürosoftware OpenOffice und die sich daraus ergebenden Folgen angestoßen.

Auch freie Software macht Kosten

Er begründet seine Überlegungen damit, daß das Projekt nicht genügend Programmierer habe, um das plattformübergreifende Office-Paket weiterentwickeln und natürlich auch Sicherheitslücken schließen zu können. Hamilton bestätigte dabei, daß zurzeit nur ein halbes Dutzend Entwickler an der Software arbeiten.

Im Gegensatz zu LibreOffice, das seit seiner Abspaltung von OpenOffice regelmäßig in Abständen von wenigen Wochen aktualisiert wird, hat OpenOffice  sein letztes Update vor einem Jahr veröffentlicht. Seinen Ende August herausgebrachten Hotfix zur Behebung eines Speicherproblems hat das Team bisher noch nicht einmal auf seiner Homepage angekündigt – schlechte Vorzeichen für Open Office.

Man muß sich hier ja auch fragen, was die sechs Programmiere eigentlich jeden Tag so machen. Es sieht ja eher danach aus, als wolle Apache ein Projekt, das nur Kosten macht, aber kaum noch Nutzen stiftet (vielleicht auch durch den eindeutig verlorenen Wettstreit mit LibreOffice bedingt), nicht mehr tragen.

Apache macht Druck

Inzwischen übe die Apache Software Foundation (ASF), unter deren Verantwortung OpenOffice  zurzeit geführt wird, wegen schwerer Sicherheitsbedenken immer höheren Druck aus und verlange jetzt monatliche statt bisher vierteljährlich Berichte über Lösungen für die Probleme.

Hamilton schreibt zwar, mit dem in seiner Mail detailliert beschriebenen Szenario zum Ausstieg aus dem OpenOffice-Projekt und den zu erwartenden Konsequenzen auf Quellcode, Downloads, Website, Mailinglisten usw. wolle er erstmal nur eine Diskussion anstoßen, und das Ende des OpenOffice-Projekts sei noch nicht beschlossen.

Als OpenOffice-Benutzer würde ich mich aber so langsam nach einer Alternative umsehen…