Der schlimmste Fall (worst case) trat am Wochenende in einem Rechenzentrum der ING-Bank in Rumänien ein: Ein Test der auf Stickstoff basierenden Löschanlage verursachte Headcrashes an diversen Festplatten – nach eigenen Angaben der Bank waren davon Kartentransaktionen, Transaktionen an Geldautomaten und auch das Internet-Banking betroffen. Die Website der Bank www.ing.ro war auch am Samstag zwischen 13 und 23 Uhr nicht verfügbar.
Eigentlich ist das Löschen eines Feuers mit Stickstoff die Methode der Wahl, denn Wasser und Schaum würden ziemlich sicher Schäden und Ausfälle provozieren. Allerdings sollte man auch keinen extrem hohen Gasdruck aufbauen, was die Rumänen in ihrem Rechenzentrum wohl getan haben.
Eine heftige Explosion von über 130 dB, die den Meßbereich der Monitore überschritt, sorgte für Vibrationen, bei denen die Schreib/Leseköpfe der Platten wohl gegen die Platter gedrückt wurden und die Headcrashes verursachten.
Wie sich Lärm in einem Rechenzentrum auf die Leistungsfähigkeit von Festplatten auswirken kann, hatte ein Sun-Ingenieur schon 2008 in einem Youtube-Video demonstriert: Er schrie einzelne Festplatten an und zeigte gleichzeitig, wie dadurch die Übertragungsraten deutlich sanken.
Ein Tipp vom Praktiker: Überall lösen Halbleiterspeicher (SSDs) aus gutem Grund die alten Festplatten ab. Und SSDs kann man den ganzen Tag lang anschreien, ohne daß die Leistung reduziert oder der Speicher gar bei einem lauten Knall ausfallen kann.