„Die Kapitalisten werden uns noch den Strick verkaufen, mit dem wir sie aufknüpfen“, sagte Wladimir Iljitsch Lenin – und der Volksmund ergänzte: „Und den Strick geben Sie uns auch noch auf Pump!“
Haben Sie sich vor dem Hintergrund dieses zugegebenerweise recht radikalsozialistischen Spruchs eigentlich schon einmal gefragt, wie es für Admins und andere IT-Schaffende aussieht, nachdem sie ihr Unternehmen „in die Cloud” gebracht haben?
Für die Firma überwiegen die Vorteile deutlich
Für die Firmeninhaber, die den Sprung gemacht haben, sieht es ja gut aus, denn ohne Frage ist die Cloud eine sehr nützliche und attraktive Technik. Bei der Nutzung von Infrastructure as a Service (IaaS) braucht sich der Kunde überhaupt nicht mehr um den Betrieb physikalischer Server in seinen Betriebsräumen kümmern.
Die Firma spart sich die teuren Betriebskosten und Investitionen, denn nach vollzogener Migration in die Cloud braucht man keine Hardware mehr sichten, testen und kaufen.
Für IT-Mitarbeiter könnte anschließend die Kündigung kommen
Allerdings braucht man dann auch keine Mitarbeiter mehr, die die Serverinfrastruktur bedienen und sowohl vorbeugend als auch im Falle eines Problems warten. Deshalb ist es auch verständlich, dass die projektbeteiligten IT-Mitarbeiter nach erfolgreichem Abschluß der Migration in die Cloud plötzlich die Kündigung im Briefkasten finden.
Damit schließt sich dann der Kreis. Im Grunde passiert hier dasselbe, was Lenin den Kapitalisten nachsagte, auch bei den IT-Mitarbeitern des in die Cloud abgewanderten Unternehmens. Noch einfacher gesagt: Sie schaufeln sich ihr eigenes (berufliches) Grab.
Und wer denkt, er würde an jeder Ecke wieder einen ähnlichen Job angeboten bekommen, dürfte schnell merken, das Wissen und Fähigkeiten eines durchschnittlichen Admins für einen Job bei einem der großen Cloud-Anbieter nicht ausreichen…