Nach Aussage von DENIC-Geschäftsführers Jörg Schweiger in einem Heise-Interview will die DENIC in Zukunft nur noch die Inhaberdaten ins Whois aufnehmen, AdminC, TechC und ZonenC sollten dann ab Mai Geschichte sein.
Es regt sich aber auch weltweit heftiger Widerstand gegen die Reduzierung von Whois-Daten, der zurzeit besonders heftig von Vertretern der Musikindustrie und von Monitoring-Unternehmen in den USA kommt.
Widerstand von den üblichen Verdächtigen
Patrick Charnley von der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) beklagte, dass der Verzicht der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) darauf, private Emailadressen der Domaininhaber online zu veröffentlichen, es erschweren werde, Urheberrechtspiraten zu ermitteln.
Tim Chen von der Monitoring-Firma Domain Tools beschwor die ICANN, Unternehmen wie seines auf jeden Fall künftig privilegierten Zugang zu geben. Das Unternehmen betreibt ein eigenes öffentliches Whois und bietet es zusammen mit zusätzlichen Informationen an.
Aber auch der erst im November eingesetzte Chef der National Telecommunications and Information Administration (NTIA) im US-Wirtschaftsministerium, David J. Redl, fordert, es mit der Datensparsamkeit bei den Whois-Abfragen, sozusagen dem “Telefonbuch” für Domaininhaber, nicht über die Stränge zu schlagen.
Kampfansage an die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung
Bei seinem Antrittsbesuch bei der ICANN sagte Redl auf dem Treffen in Puerto Rico:
“Die Vereinigten Staaten werden nichts akzeptieren, was den Zugang zu Whois-Informationen verhindert oder ihn so erschwert, dass das Whois praktisch nutzlos wird, um legitime Zwecke zu erfüllen, die kritisch sind für die fortgesetzte Stabilität und Sicherheit des Internets.”
Laut Spiegel empfanden das Teilnehmer des ICANN-Treffens als eine Kampfansage an die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union.