Schon vor einer Woche will die Facebook-Tochter WhatsApp, durch Kennzeichnung von weitergeleiteten Nachrichten Fake News und ihren Folgen etwas entgegenzusetzen und setzt auf Transparenz. Der Erfolg war eher mäßig, denn die Maßnahmen waren sehr löchrig.

Der erste Versuch

Im Wesentlichen versuchte WhatsApp, durch Kennzeichnung mit einem kleinen Pfeil und dem Wort „forwarded (weitergeleitet)“ weitergeleitete Nachrichten kenntlich zu machen, wobei man allerdings nicht erkennen kann, von wem die Nachricht eigentlich ursprünglich stammt – das ist etwa so transparent wie eine Milchglasscheibe.

Außerdem ist es weiterhin möglich, eine Nachricht einfach in einen anderen Chat hinein zu kopieren, ohne dass es jemand feststellen kann. Was an dieser Kennzeichnung besonders transparent sein soll, wissen noch nicht einmal die Götter – aber vielleicht der Eigentümer und Multimilliardär Mark Zuckerberg

Die zweite Stufe

Jetzt bringt der Messenger eine zusätzliche Maßnahme gegen die massenhafte Verbreitung von Falschmeldungen: WhatsApp-Nutzer können Nachrichten nun nicht mehr in einem Vorgang an beliebig viele Kontakte weiterleiten.

Auf diese Weise wird die Anzahl von gleichzeitigen Weiterleitungen aktuell weltweit auf 20 beschränkt, erfuhr Recode von WhatsApp. Diese Begrenzung ist allerdings noch in einer Testphase, da kann sich also durchaus noch etwas ändern.

WhatsApp betont in seinem Blog, dass der Messenger eigentlich dazu gedacht ist, sich privat mit Freunden, Kollegen und der Familie auszutauschen…

In Indien können die Benutzer Nachrichten gleichzeitig sogar nur an 5 andere Kontakte weiterleiten, vermutlich, weil dort vor kurzem durch per WhatsApp weitergeleitete Massennachrichten 5 Männer zu Tode geprügelt wurden, von denen angeblich einer ein kleines Mädchen angesprochen hatte, berichtet Heise. Auch in Myanmar soll es ähnliche Vorfälle gegeben haben.