In der vergangenen Nacht könnte so manches besonders älteres Navi den Geist aufgegeben haben. Im Grunde liegt das nicht wirklich an dem Gerät, sondern an einem Designfehler beim GPS-Standard.
Das Problem steckt in der Wochenanzeige. Weil die nur in einem 10-Bit-Format vorgesehen wurde, kann sie nur auch nur 1024 Wochen abrechnen. Es hat etwas von dem berühmten Millennium-Problem bei der letzten Jahrtausendwende. Die Folgen sind von Gerät zu Gerät höchst unterschiedlich, und es dürften Millionen älterer GPS-Geräte betroffen sein.
Man nennt es GPS-Rollover oder Week-Rollover
Der Zeitpunkt, wenn der Wochenzähler am Ende seiner Möglichkeiten ankommt, wird “Week Rollover” oder „GPS-Rollover“ genannt. Das letzte Mal war es am 21. August 199, genau 1024 Wochen nach dem GPS-Start im Januar 1980 so weit. Und am gestrigen 6. April um 23:59 Greenwich Zeit war es wieder soweit.
“Die Folgen werden heute viel größer sein, weil viel mehr Systeme GPS nutzen“, erläutert der Sicherheitsexperte Bill Malik der Tech-Seite “Toms Guide”. Nicht nur Smartphones und Smartwatches, sondern auch Hafenkräne und öffentliche Sicherheits- und Verkehrssysteme setzen Malik zufolge heute alle auf GPS. Deshalb werde er am Samstag lieber nicht in ein Flugzeug steigen.
Hauptsächlich ältere Navis betroffen
Bei neueren Geräten ist der Fehler in aller Regel schon behoben, die Mehrheit der älteren Navis wurde auch schon mit entsprechenden Updates versorgt, erklärten die beiden Marktführer TomTom und Garmin dem Stern.
Allerdings würden manche älteren Navis demnach kein Update mehr bekommen. TomTom nannte als Beispiel dafür Geräte älter als acht Jahre, die 2011 oder schon früher gekauft wurden.
So zeigen sich die Probleme
Wer noch ein Modell ohne Updateangebot nutzt, hat seit letzter Nacht ein Problem mit seinem Navi. Durch die falsche Wochenanzeige können diese Geräte die Uhrzeit jetzt nicht mehr mit den Satelliten abstimmen, deshalb funktioniert die Zeitanzeige jetzt schlicht nicht mehr.
Auch der Ankunftszeitpunkt am Ziel lässt sich deshalb nicht mehr berechnen. Die Routenführung und die verbleibende Reisezeit sollen aber weiterhin funktionieren, versichern die beiden Hersteller.