Der Kampf um die Domain .amazon, der schon seit sieben Jahren läuft, scheint entschieden zu sein: Onlinehändler Amazon ist fast am Ziel seiner eigenen .amazon Top-Level-Domain (TLD).
Ende letzter Woche entschied der Vorstand der Internet Corporation for Assigned Numbers (ICANN) zugunsten der Firma – und damit gegen die Anrainerstaaten des Amazonas, die bis zuletzt gegen die bedingungslose Vergabe “ihres“ Names an den Handelsriesen gekämpft hatten. Jetzt hat die Öffentlichkeit noch einmal das Wort.
Die ICANN verwies in ihrer Begründung insbesondere darauf, dass der Zuteilungsantrag von Amazon inzwischen schon sieben Jahre lang verzögert wurde. Direkt nach dem Antrag im Rahmen der TLD-Runde im Jahr 2012 gab es damals Widerspruch der Regierungen der Länder Brasilien, Chile und Peru sowie weiteren Anrainern des Amazonas.Im Jahr 2013 stoppte der ICANN-Vorstand deshalb auch das Delegationsverfahren.
Ergbnislose Verhandlungen
Amazon blieb aber am Ball. Der Online-Händler überstand zunächst den Einspruch eines Schiedsrichters, danach ging er auch aus einem weiteren in der TLD-Vergabe vorgesehenen Schiedsverfahren als Sieger hervor und erreichte schließlich im abgelaufenen Jahr die Aufhebung des Delegationsstopps für die .amazon-TLD durch den ICANN Vorstand.
Bevor Amazon die TLD auch wirklich nutzen kann, muss der Konzern noch eine letzte öffentliche Konsultation über sich ergehen lassen. Dabei geht es aber nicht mehr um die Delegation selbst, sondern nur noch um die Selbstverpflichtungen, die sich Amazon im öffentlichen Interesse selbst auferlegen will.
Weitere Einsprüche gegen die sogenannten “Public Interest Commitments (PICs)“ können den nächsten Schritt, nämlich den eigentlichen Vertrag zu .amazon zwischen der ICANN in Marina del Rey und dem Amazon-Konzern wohl kaum noch aufhalten…