Zwei YouTuber mit immerhin 60 Jahren Altersunterschied, Marmeladenoma (87) und Herr Newstime (29), äußern in ihrer Petition gegen die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer ihre Befürchtung, dass „unbequeme Videos in der heißen Wahlkampfphase“ in Zukunft gefiltert werden sollten.
Die beiden Autoren der Petition gegen die CDU-Vorsitzende haben auf YouTube zusammen mehr als eine halbe Million Abonnenten.
Die beiden fordern Frau Kramp-Karrenbauer auf: „Stoppen Sie die Zensur und den Angriff auf die Meinungsfreiheit!“ Bisher haben schon fast 50.000 Unterstützer unterzeichnet, und die Zahl der Unterstützer der Petition steigt aktuell schneller als im Sekundentakt.
Hilflosigkeit oder politische Überzeugung?
Die CDU-Chefin hatte gestern auf einer Pressekonferenz zur Nachlese des äußerst schlechten Europawahlergebnisses eine offensive Diskussion über politische „Meinungsmache“ im Netz angeregt.
Der Hintergrund dazu ist der Wahlaufruf von über 90 YouTubern gegen CDU und SPD.
Die Vorgeschichte beginnt mit Rezos YouTube-Video
Es gibt aber auch eine Vorgeschichte, und die basiert auf dem knapp einstündigen Video des Bloggers Rezo, mit dem dieser wenige Tage vor der Europawahl mit der CDU abrechnete. Alle Äußerungen in dem Video sind sorgfältig recherchiert und mit soliden Quellen belegt, und inzwischen wurde Rezos Video auf YouTube schon von mehr als 12 Millionen Interessierten aufgerufen.
Schon hier sollte zunächst der alte Mann der CDU im Körper eines Kinds, Philipp Amthor, mit einem Video antworten. Das wurde zwar produziert, aber dann wieder von der CDU-Parteiführung zurückgezogen.
Am Dienstag machte die CDU-Chefin erneut klar, es sei ihr bei ihrer Äußerung nicht um eine Einschränkung der Meinungsfreiheit gegangen. Über ihren Angriff auf die Meinungsfreiheit im Web, die von vielen als Zensur gesehen wird, will sie nicht reden, über „Regeln, die im Wahlkampf gelten“ aber schon.
Typisch Politiker: Gib der Zensur eine andere Bezeichnung, und schon ist es keine Zensur mehr…