Fast jeder aktive Webworker kennt die Fernsteuerungssoftware Teamviewer. Heute hat das Softwareunternehmen allerdings eher einen durchwachsenen Börsenstart aufs Parkett gelegt.
Der Eigner der Firma, der Finanzinvestor Permira, hat zunächst mit dem Verkauf der Aktien gut 2,2 Milliarden Euro eingesammelt, aber nach dem Handelsstart ging es in einem schwachen Marktumfeld zunächst einmal abwärts.
Vor dem Mittag kosteten die Papiere sogar zeitweise weniger als 25 Euro und lagen auch später noch unter dem Angebotspreis, den Permira am Vorabend auf 26,25 Euro festgesetzt hatte.
TeamViewer zeigt sich zufrieden
Trotz des schwachen Starts ist Teamviewer der größte deutsche Börsengang im Tech–Bereich seit dem Platzen der Dot-Com-Blase. Der letzte größere Tech-Börsengang war der des Chipherstellers Infineon im Frühjahr 2000 mit sechs Milliarden Euro gewesen.
Teamviewer-Finanzchef Stefan Gaiser gab sich deshalb trotz des eher schwachen Starts zufrieden. “Ich bin sehr zufrieden mit dem ganzen Prozess”, hieß es von ihm. Der komplette Erlös der Emission geht an Permira. Der Finanzinvestor hatte Teamviewer vor fünf Jahren für 870 Millionen Euro gekauft und hält in Zukunft noch gut 60 Prozent der Anteile an Teamviewer.
“Wir brauchen ja kein zusätzliches Geld für unser Wachstum”, erläuterte Gaiser weiter. “Das schaffen wir aus eigener Kraft.” Teamviewer erhofft sich durch den Börsengang mehr Aufmerksamkeit insbesondere im Großkundenbereich. Die Konjunkturabkühlung dürfte dem Softwarekonzern wenig anhaben können. “Teamviewer ist durch alle Zyklen gewachsen”, ergänzte Gaiser. “Unsere Programme können Firmen in einem konjunkturellem Abschwung dabei helfen, Reisekosten einzusparen und Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten.”
Gute Wachstumsaussichten für Teamviewer
Teamviewer hat sich seinen künftigen Aktionären als Kandidat mit guten Wachstumsaussichten beworben. Für das laufende Jahr wird bei den in Rechnung gestellten Umsätzen nach Angaben im Börsenprospekt ein Wachstum von bis zu 39 Prozent auf bis zu 320 Millionen Euro erwartet. Das Unternehmen war in letzter Zeit sehr profitabel. Dividenden sind allerdings nach Angaben des Unternehmens für das laufende und das kommende Jahr noch nicht geplant…