Das Ende des Projektes SETI@home der Universität Berkeley zur Suche nach außerirdischen Signalen aus dem Weltraum geht seinem Ende zu: Man stoppt die Verteilung der Rechenlast an externe PCs am Monatsende.
Wie SETI@home funktioniert
SETI@home (Search for Extra-Terrestrial Intelligence at home) sucht nach außerirdischen Radiosignalen. Jeder konnte daran mitwirken, indem er einen Teil seiner PC-Leistung dafür bereitstellte.
Gerade bei Webworkern war das dazu bereitgestellte Programm, das wie ein Bildschirmschoner die Arbeitspausen nutzte, um die vom Projekt gelieferten Daten zu durchsuchen und auch selbsttätig neue Daten zur Untersuchung nachlud, sehr beliebt.
In der Spitze nahmen bis zu 3 Millionen Nutzer an dem erfolgreichsten Musterbeispiel zum verteilten Rechnen teil. Nach dem 31. März 2020 wird das nicht mehr möglich sein.
Das Projekt ist sicher das bekannteste Projekt zum verteilten Rechnen (Distributed Computing) und auch ein Meilenstein, denn es ebnete auch den Weg für viele weitere solcher Aktionen wie zum Beispiel Folding@home, das der Krebsforschung dient.
Die Arbeit ist getan
Leider konnte SETI keine Beweise für außerirdische Aktivitäten finden, fand aber immerhin Hinweise auf Bereiche, die man noch genauer erforschen könnte. Jetzt geht das Projekt aber erst einmal in den (Vor-)Ruhestand, wobei die freiwillige Mitarbeit der Nutzer nicht mehr möglich sein wird.
Als Ursache für diese Entscheidung wird angegeben, dass es immer weniger Sinn mache, weitere Daten zu erheben und zu analysieren. Man habe inzwischen einen Punkt erreicht, an dem die Daten des Projektes endgültig verarbeitet und aufbereitet werden sollten, um die Ergebnisse dann in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlichen zu können.
Möglicherweise geht es mit Pulsaren weiter
Die Internetseite und auch die die Community zu SETI@home sollen weiter bestehen bleiben. Sollte man später weitere Anwendungsgebiete an der UC Berkeley finden, könnte ja die Unterstützung freiwilliger User mit Rechenleistung wieder gefragt sein, zum Beispiel für die Erforschung von Pulsaren. Das werde gerade intern geprüft.
Die Macher des Projekts bedanken sich jetzt noch einmal bei allen Mitwirkenden, die über 20 Jahre lang an dem ein oder anderen Punkt an SETI@home teilgenommen haben.