Der erst vor drei Tagen veröffentlichte Firefox 78 sorgt für heftige Probleme. Unter anderem funktionieren die Suchfunktionen nicht. Deshalb hat der Hersteller Mozilla jetzt ein Notfall-Update veröffentlicht. Ab sofort ist Firefox Version 78.0.1 verfügbar.
Frühere und aktuelle Bugs
Über alle aufgetretenen Bugs berichtet das Magazin Bleeping Computer. Dem Bericht nach sind in Version 78 sämtliche Suchmaschinen im Browser einfach verschwunden. Auch die automatische Adress-Vervollständigung funktioniert nicht und auf der Startseite fehlen nach dem Update die Suchmöglichkeiten. Dieser Fehler soll an den Remote-Settings bei Mozilla liegen, der Synchronisation bestimmter Informationen über die Server des Herstellers. Diese wird nämlich gestoppt, wenn der lokale Speicher des Browsers voll ist.
In dem Notfall-Update hat Mozilla nun die Synchronisierung der Suchfunktionen gestoppt, alle Einstellungen zur Suche sind jetzt lokal gespeichert.
Auch bei den vorhergehenden Firefox-Updates wie Firefox 77 gab es schon Probleme, die schnelle Patches erzwangen. Es gab zum Beispiel Abstürze bei Nutzern mit Nvidia-Grafikkarten. Auch die Einführung von DNS-over-HTTPS mit Version 77 löste kurzfristig bei DNS-Anbietern ein Distributed Denial of Service aus. Deshalb wurde Firefox 77.0.1 veröffentlicht, bei dem die automatische Auswahl der Provider für DoH wieder deaktiviert wurde. Seit Anfang des Jahres bringt Mozilla inzwischen alle vier Wochen eine neue Version des Firefox-Browsers heraus.
Neue Funktionen und Supportende
Firefox 78 brachte auch ein Schutzmaßnahmen-Dashboard mit, das eine bessere Übersicht für Datenlecks bringen soll, und im Uninstaller wurde eine Refresh-Funktion integriert. Außerdem ist der Support für TLS 1.0 und 1.1 beendet worden. Für die Benutzer älterer MacOS-Versionen läuft der Support ebenfalls aus, auch diese müssen in Zukunft auf eine ESR-Version zurückgreifen, weil Apple nur noch bis 10.11 Sicherheits-Updates dazu liefert.
Schon vorher hatte Mozilla gerade eine Kooperation für DNS-over-HTTPS mit Comcast angekündigt. Der Internet Service Provider (ISP) Comcast ist dem “Trusted Recursive Resolver”-Programm von Mozilla inzwischen beigetreten. Damit kann er über Firefox ausgehende DoH-Anfragen auch selbst beantworten.