Einige Drucker-Hersteller verfolgen schon seit Jahren eine zweifelhafte Strategie zur Gewinnmaximierung: Sie verkaufen die Drucker selbst oft zu überraschend günstigen Preisen, aber die regelmäßig benötigten Druckerpatronen (Verbrauchsmaterialien) haben stark überhöhte Preise.
Der Trick: günstige Drucker und teure Patronen
Viele Nutzer helfen sich da mit Patronen oder Nachfüll-Sets von Drittanbietern, die in aller Regel deutlich günstiger sind als die Originale und auch ähnlich gute Ergebnisse liefern. Das ist aber wiederum den Drucker-Herstellern ein Ärgernis, weil ihnen so die wichtigste Einnahmequelle verloren geht.
Auch der Hersteller Hewlett Packard (HP) versucht jetzt, die Verwendung nicht originalen Zubehörs zu verhindern und ergreift erneut Maßnahmen, die viele Kunden jetzt verärgern: Ein Bloggerstellte soeben fest, dass ein aktuelles Firmware-Update für Drucker von HP dafür sorgt, dass diese Geräte nicht mehr mit Fremdfabrikaten arbeiten. Viele Forenbeiträge verärgerter Käufer bestätigen das.
November-Patch legt Fremdfabrikate lahm
Es handelt sich nach den Berichten um einen Patch von letzter Woche (2. November 2020), der schon auf vielen Druckern installiert worden sein dürfte. Wenn die neue Software installiert ist, gibt der Drucker eine Fehlermeldung aus, wenn er feststellt, dass die verwendete Patrone nicht Original von HP ist.
Patronen falsch als „defekt“ deklariert
Der Drucker deklariert diese Patronen dann unter anderem als defekt. Das passiert nach den Berichten sowohl bei Tintenstrahlern als auch bei Laserdruckern.
Bei Multifunktionsgeräten aus dem Hause HP soll demnach sogar der Scanner seinen Dienst versagen – das grenzt schon an Nötigung!. Einen offiziellen Hinweis auf die Sperre von nicht Patronen Dritter gibt HP in seiner Patch-Beschreibung nicht.
Das passiert nicht zum ersten Mal
Ähnliche Maßnahmen hatte HP in den letzten Jahren schon mehrfach durchgeführt und musste wegen Nutzerprotesten auch manchmal zurückrudern. Aber auch andere Hersteller haben mit derartigen Sperren ihre Käufer schon verärgert.
Nach dem Bericht verteilt HP aktuell auch einen ähnlichen Patch für die zum Unternehmen gehörenden Samsung-Drucker.
Wer sich vor derartigen Sperren schützen will, sollte jetzt umgehend die automatischen Updates für seinen Drucker deaktivieren.