Das Misstrauen einiger Nutzerinnen und Nutzer gegenüber WhatsApp scheint wegen der Versuche, die Zustimmung zu neuen Nutzungsbedingungen unter anderem mit Backup-Verweigerung und nervigen Pop-ups abzuquengeln, recht groß zu sein.

Aktuell kursiert ein Kettenbrief bei WhatsApp, der vor einer heimlichen Umstellung im Messenger warnt. Hier soll kurz erklärt werden, was da dran ist – nämlich nichts!

Die Abstimmung mit den Füßen geht weiter

Wie massiv all dieser Rummel WhatsApp als beliebtestem Messenger der Deutschen langfristig wirklich schadet, ist nicht wirklich klar. Eines ist aber deutlich:

Alternative Messenger wie Signal, Telegram oder Threema gewinnen neue Nutzer hinzu, was auch daran liegt, dass WhatsApp sich mit seiner schlechten Kommunikation und schon seit Jahren unübersichtlichen und kaum verständlichen Richtlinien, etwa zur Weitergabe von Daten an Facebook, immer angreifbarer gemacht hat.

Viele Nutzer (oder inzwischen auch schon Ex-Nutzer) trauen WhatsApp durchaus auch allerlei krude Methoden zu, wie der besagte Kettenbrief zeigt, der aktuell bei WhatsApp zirkuliert.

Details zu dem Kettenbrief

Darin heißt es: „Falls es noch nicht bekannt ist: WhatsApp hat letzte Nacht seine Einstellungen upgedated ohne die Nutzer zu informieren!“, und weiter „Es hat seine Gruppeneinstellungen verändert und hat dich zu ‘jeder’ hinzugefügt. Das bedeutet, dass jeder WhatsApp Nutzer – auch wenn du ihn nicht kennst – dich ohne dein Wissen und ohne deine Zustimmung zu jeder beliebigen Gruppe hinzufügen kann. Das bedeutet deine Inhalte können angegriffen oder zugespamt werden.“

Nach dieser Warnung wird dann in der Message erklärt, wie man WhatsApp in den App-Einstellungen unter Einstellungen/Account/Datenschutz/Gruppen so konfigurieren kann, dass einen nur Nutzerinnen und Nutzer, die zu den eigenen Kontakten zählen, zu Gruppen hinzufügen können.

Der Weg wird korrekt beschrieben, und dadurch weckt die Nachricht so den Gedanken: Das hilft ja wirklich – das sollte ich auch allen meinen Kontakten erklären.

Aber: Es hat gar keine heimliche Änderung gegeben!

Dummerweise trägt aber jeder, der die vermeintlich rettende Nachricht weiterleitet, auch aktiv dazu bei, dass eine Falschinformation, also Fake News, weiterverbreitet wird. Denn weder hat WhatsApp die Einstellung zum Thema Gruppen verändert noch passierte das über Nacht, wie Tests ergeben haben.

Das Entsetzen vieler Nutzer, dass sie scheinbar plötzlich ‘jeder’ zu irgendwelchen Gruppen hinzufügen kann, hat wohl eher eine ziemlich banale Erklärung: Die Einstellung war auch vorher schon auf »jeder«, was aber von den Nutzern offenbar nicht als störend wahrgenommen wurde, bis ihnen jetzt jemand über den Kettenbrief einflüsterte, WhatsApp hätte heimlich an ihren Einstellungen herumgedreht…