Der weltgrößte Onlinehändler Amazon gerät wegen der Sicherheit der Waren auf seiner Website unter Druck und will ab September 2021 selbst Entschädigungszahlungen an Kunden leisten, die durch Produkte von unabhängigen Verkäufern geschädigt wurden.
Nach dem Bericht der Financial Times (FT) kommen mehr als die Hälfte aller auf der Handelsplattform verkauften Produkte von Drittanbietern. Amazon übernimmt zwar das sogenannte Fulfillment, also die gesamte Verkaufsabwicklung, prüft die gelieferten Waren aber nicht.
Bis zu 1.000 Dollar Entschädigung
Die im Raum stehenden Entschädigungssummen betragen für Personen- und Sachschäden nach dem Bericht in der Regel bis zu 1.000 US-Dollar. Amazon springe aber auch dann ein, wenn es um höhere Beträge gehe und der Verkäufer auf eine berechtigte Forderung nicht reagiere, heißt es weiter in der Financial Times.
Amazons Eintreten für unabhängige Händler auf der Plattform hat aber auch einen Grund: In den USA droht dem Onlinegiganten Ärger von der Bundesbehörde US Consumer Product Safety Commission, welche laut FT erklärte, dass Amazon die Verantwortung für Produkte übernehmen müsse, bei denen die Gefahr “schwerer Verletzungen oder des Todes” bestehe.
Zunächst wird die neue Amazon-Entschädigungspolitik in den USA eingeführt und soll dem Bericht nach bald auch auf andere Länder ausgeweitet werden.