Digitalisierung hat viele Anwendungsbereiche
Auch an der Zahnheilkunde geht die Digitalisierung nicht vorbei. Stichwort Intraoralscan. Hierbei handelt es sich um eine digitale Abformung des Gebisses mit innovativer CAD/CAM-Technologie. Mithilfe des Intraoralscanners werden Bereiche im Mundinnenraum optischen erfasst und durch verschiedene Aufnahmewinkeln zu farbigen, dreidimensionalen Modellen zusammengerechnet. Diese bilden die exakte anatomische Situation des Zahnbogens ab und bieten die Grundlage für die Fertigung von Zahnersatz in Fräsmaschinen. Damit ist es möglich Kronen, Inlays, Overlays, Veneers, oder Aufbissschienen passgenau und exakt herzustellen. Der komplette dentale Workflow wird mit dem Intraoralscan digital. Neben der Echtzeitdarstellung des Modells zeigt die Technologie auch ihre Qualitäten in der Datenbearbeitung und -verarbeitung. Daten, die an unterschiedlicher Stelle gewonnen werden, lassen sich zusammenführen, es ist eine einfache Archivierung möglich und der Datenversand kann unmittelbar an Kieferorthopäden und Zahntechniker erfolgen. Der Intraoralscan bringt zahlreiche Vorteile mit und scheint eine wirtschaftlich attraktive Investition zu sein.
Lohnt sich der Intraoralscan in Hinblick auf die Abrechnungen?
Schon seit den 1980er-Jahren kommen lichtoptisch arbeitende Systeme zum Einsatz, um eine deutlich präzisere Alternative zu konventionellen Abdrücken zu garantieren. Die digitale Abformung und der digitale Workflow mittels CAD/CAM-Technik hat sich in den letzten Jahren konsequent weiterentwickelt und hält heute große Potenziale bereit. Nicht nur in Bezug auf ein modernes Leistungsangebot für Patienten. Die digitale Abformung bei der CAD/CAM-Versorgungen hat 2012 mit der GOZ-Ziffer 0065 eine eigenständige Gebührenziffer sowohl für Privatpatienten als auch für gesetzlich Versicherte erhalten. Abgerechnet werden können Leistung je Kieferhälfte oder Frontzahnbereich wie vorbereitende Maßnahmen, die optisch-elektronische Abformung, die digitale Bissregistrierung und die Archivierung der Daten. Jedoch gilt es einige Besonderheiten zu beachten, die Fachwissen erfordern. Wer als Zahnarzt eine korrekte Abrechnung der Leistung sicherstellen möchte, sollte damit einen externen Abrechnungsservice beauftragen. Dann aber kann sich der Intraoralscan wirtschaftlich für eine Praxis definitiv lohnen.
Welche Vorteile bringt der Intraoralscan noch mit?
Mit dem modernen Intraoralscanner ist es möglich einen kompletten, digitalen Workflow sicherzustellen. Die heutigen Modelle sind klein und handlich. Sie lassen sich präzise bedienen. Im Vergleich zu konventionellen Abdrücken sind deutlich weniger Arbeitsschritte nötig und die Fehlerquellen sind auf ein Minimum reduziert. Gleichzeitig steigt der Behandlungskomfort für den Patienten. Die Masse und Methode bei konventionellen Abdrücken hat oftmals zu Würgereiz, eingeschränkte Atmung oder einem unguten Geschmack geführt. Mit dem Intraoralscan fällt das alles weg.
Das Modell ist in Echtzeit auf dem Bildschirm zu sehen und erlaubt damit eine direkte Beurteilung. Wartezeiten auf Gips-Modelle und Laborergebnisse gehören ebenso der Vergangenheit an. Zudem kann unmittelbar ein Datenversand an weitere Behandlungspartner wie Zahntechniker und Kieferorthopäden erfolgen. Auch die Kommunikation vereinfacht sich und schafft wesentliche bessere Endergebnisse wie maßgeschneiderten Zahnersatz. Zahnärzte sollten in jedem Fall prüfen, ob sich ein Intraoralscanner im Einzelfall rentiert.