Die wachsende Nutzung von Quic und HTTP/3 steigen in Russland auch die Bemühungen, diese Protokolle zu blockieren, zeigt eine aktuelle Untersuchung.
Das Open Observatory of Network Interference (OONI) veröffentlichte gerade eine Zusammenfassung der Forschungsarbeiten von Kathrin Elmenhorst zur weltweiten staatlichen Zensur der Protokolle Quic und HTTP/3 .
Demnach gelang es den Forschern, noch im März Untersuchungen in Russland durchzuführen, die deutlich machen, dass in dem Land vermutlich der gesamte HTTP/3-Netzwerkverkehr blockiert wird.
Nur eine Ausnahme: Das Soziale Netzwerk VKontakte
Als einzige Ausnahme davon sei das vor allem in Russland beliebte soziale Netzwerk Vkontakte aufgefallen. Die Blockadeversuche hätten demnach am 4. März begonnen, und damit nur wenigen Tage nach dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine.
Zu den konkret in Russland genutzten Filtern für die Zensurumsetzung sagt der Bericht, dass offenbar sämtlicher internationaler Netzwerkverkehr über HTTP/3 und Quic in Russland von vornherein blockiert wird.
Deep Packet Inspection steuert Blockaden von Domains
Zusätzlich soll offenbar auch eine Deep Packet Inspection zum Einsatz kommen, um die Server Name Indication (SNI) zu verarbeiten,
die für nationalen und internationalen Netzwerkverkehr wichtig ist. Wenn der in der SNI enthaltene Hostname auf einer Sperrliste steht, werden auch die entsprechenden Domains blockiert.