Eigentlich sollte der „Zensus 2022“ die größte Volkszählung seit über zehn Jahren werden. Die Befragung von über 30 Millionen Bürgern sollte dabei helfen, so etwas wie eine „Inventur“ von Deutschland durchzuführen. Allerdings melden die Bundesländer jetzt große Probleme, besonders mit der Software.
Im Mai startete in Deutschland der „Zensus 2022“, für den im ganzen Land rund 100.000 Interviewer im Einsatz sind. Diese Interviewer sprechen mit gut 30 Millionen Deutschen darüber, wie sie arbeiten und wohnen und wo eventuell Straßen, Kitas oder geförderte Wohnungen fehlen.
Die groß angelegte Volksbefragung, die zum letzten Mal vor 11 Jahren stattfand, könnte jetzt allerdings wie schon fast jedes in den letzten Jahren vom Staat beauftragte Software-Projekt mal wieder an der Software scheitern – genau wie schon die Autobahn-App, die Corona-Warn-App, die Führerschein-App, die Luca-App, die ID-Wallet-App, die Nora-App und andere.
Die Problem-Meldungen wollen nicht abreißen
In den Städten und Kreisen gibt es schon erhebliche Bedenken, ob der aktuell laufende Zensus 2022 noch erfolgreich zu Ende geführt werden kann. „Gegenwärtig erreicht uns eine Vielzahl von Problemanzeigen aus verschiedenen Bundesländern von den örtlichen Erhebungsstellen zur Durchführung des Zensus 2022“, liest man in einem gemeinsamen Brief, den der Deutsche Städtetag und der Deutsche Landkreistag an den für Digitalisierung zuständigen Innenstaatssekretär Markus Richter adressierten.
Die Erhebung der Daten zu Bevölkerung, Wohnraum, Mieten, Heizung, Bildung und Erwerbstätigkeit startete am 15. Mai und sollte insgesamt drei Monate lang dauern.
Als Hauptproblem beim Zensus 2022 zeigt sich erneut die Software
Als Hauptproblem gilt dabei die eigens für diesen Zensus entwickelte Software, die trotz entsprechender Angebote der Kommunen „nicht ausreichend und belastbar erprobt worden ist“, sagt das Schreiben, über das zuerst das Nachrichtenportal „The Pioneer“ berichtet hatte.