Soviel zu Elon Musks „Freie Rede auf Twitter“: Ein Fake-Tweet von einem Twitter-Account mit blauem Siegel zu angeblich kostenlosem Insulin (ein Mittel gegen Diabetes) hat den Aktienkurs von Eli Lilly schlagartig einbrechen lassen.
Das Pharmaunternehmen Eli Lilly musste erleben, dass Twitters käufliche blaue Siegel dramatische Auswirkungen haben können. Über einen Fake-Account mit demselben Logo und einem blauem Siegel wurde verbreitet, dass Insulin ab sofort kostenlos sei.
Dummerweise ist das Medikament aber eine große Einnahmequelle für den Hersteller, weshalb die Anteilseigner geschockt reagierten und den Aktienkurs durch Verkäufe einbrechen ließen.
Die Wirkung der Fake News
Der Fake-Account verkündete dabei unter dem Namen Eli Lilly and Company: “Wir freuen uns zu verkünden, dass Insulin jetzt kostenlos ist.”
Die Verbreitungsmechanismen in Twitter sorgten dafür, dass die Aufmerksamkeit für das Thema hoch war: Außer Tausenden von Likes verzeichnete der inzwischen gelöschte Tweet Hunderte von Retweets. Dabei fiel der Aktienkurs der echten Pharma-Firma um fast fünf Prozent, und auch die Wertpapiere der Wettbewerber Novo Nordisk und Sanofi mussten sinkende Kurse hinnehmen.
Die Diskussion um verifizierte Twitter-Accounts dürfte der Vorfall weiter befeuern. Bisher hatten die meisten Firmenaccounts auf Twitter verifizierte Konten, gekennzeichnet durch das blaue Häkchen.
Aber Elon Musk hatte kurz zuvor auf der Suche nach neuen Geldquellen jedem für 8 US-Dollar pro Monat und Account ein blaues Siegel angeboten, ohne dass die Identität dabei verifiziert werden muss. Und dabei kann auch noch der Name des Accounts frei gewählt werden –das ist schon eine Einladung für Faker.
Musk schützt nur sich selbst
Es kam, wie es kommen musste: Zahlreiche Benutzer benannten (meist aus Spaß) ihren Account auf den Namen Elon Musk um. Der verstand aber bei sich selbst aber keinen Spaß und ließ Accounts dieser Art umgehend sperren.