Der Zahlungsabwickler PayPal will jetzt kleine Guthaben auf inaktiven Konten einkassieren und die Konten dann schließen. 

Nach seinen neuen Nutzungsbedingungen kann PayPal jetzt eine Inactivity-Gebühr für Konten von Privatkunden verlangen, deren Guthaben länger als zwölf Monate nicht genutzt wurde. Das erläutert auch ein Hilfe-Beitrag von PayPal zu den neuen AGB. “Benachrichtigungen an inaktive Konten beginnen am 14. November 2022”, gab PayPal dort bekannt.

Wie man die Gebühr vermeidet

Es ist aber recht einfach, diese Gebühr zu vermeiden: Wer sich nur einmal einloggt oder sein PayPal-Konto nutzt, könne dadurch die Gebühr wieder ein Jahr lang vermeiden.

In Deutschland erst im nächsten Jahr

In der Erklärung liest man auch noch: “In Deutschland, Österreich, Italien, Griechenland, Ungarn und Polen registrierte Privatkonten sind von der Erhebung der Inaktivitätsgebühr für 2022 ausgenommen.”

Warum macht PayPal das?

PayPal will mit der Gebühr offenbar gleich mehrere Probleme lösen: Generell dürfte es bei dem Zahlungsdienstleister viele Karteileichen geben – und die Fortführung solcher Konten macht Aufwand und kostet das Unternehmen unnötig Geld ohne Erträge zu liefern.

PayPal Europe hat seinen Sitz in Luxemburg, und dort wurde dieses Jahr ein Gesetz verabschiedet, nach dem Geldinstitute Guthaben aus inaktiven Konten nach zehn Jahren der Hinterlegungskasse (Caisse de consignation) des Großherzogtums anbieten müssen – und damit verlieren betroffene Finanzinstitute solche Guthaben.

Denn wenn diese staatliche Einrichtung des Großherzogtums das Geld annimmt, muss das Geldinstitut das Konto schließen. Die Hinterlegungskasse verwahrt dann das Guthaben, bis sich die Berechtigten über ein öffentliches Register melden, ihren Anspruch glaubhaft machen und auch eine Bearbeitungsgebühr von 50 bis 250 Euro zahlen. Wurde das Geld dann nach 30 Jahren immer noch nicht abgeholt, verfällt es und geht je zur Hälfte an die Staatskasse und eine Zukunftsstiftung (Fonds souverain intergénérationnel du Luxembourg).