Wir alle leben heute mehr oder weniger “in” oder besser gesagt “mit” der digitalen Welt, sie ist aus unserem Leben nicht mehr weg zu denken. Wie viele Webseiten am Tag, surfen wir an – sicher bei jedem Unterschiedlich, aber es sind bestimmt nicht wenige. Haben Sie sich jemals gefragt, welche ökologischen Auswirkungen das surfen und Hosting einer Website hat? In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, wie viel Energie Rechenzentren wirklich verbrauchen und was das für unsere Umwelt bedeutet.
Der CO2 Fußabdruck der Rechenzentren
Rechenzentren sind die unsichtbaren Motoren des Internets. Aber diese Motoren laufen nicht gerade sparsam. In Deutschland verbrauchten die Rechenzentren im Jahr 2020 rund 16 Milliarden kWh Strom. Das ist eine beeindruckende Zahl, die uns alle zum Nachdenken anregen sollte.
Eine Stunde Video-Streaming in Full-HD kann bis zu 175 Gramm CO2 verursachen. Das mag auf den ersten Blick nicht viel erscheinen, aber multipliziert mit Millionen von Nutzern wird die Dimension dieses Problems schnell klar.
Der europäische Kontext
In der gesamten EU verbrauchten Rechenzentren im Jahr 2018 etwa 76,8 TWh Strom. Bis 2030 könnte dieser Wert auf bis zu 98,52 TWh ansteigen. Das ist ein Anstieg von fast 30% und ein deutliches Signal, dass Handlungsbedarf besteht.
Was können wir tun?
Die Wahl des richtigen Webhosters kann einen großen Unterschied machen. Es gibt Anbieter, die auf 100% erneuerbare Energien setzen. Indem wir uns für solche umweltbewussten Dienstleister entscheiden, können wir alle einen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Aufkommens leisten.
Natürlich wird dies nicht ausreichen. Die Entwickler von Hard- & Software werden lernen müssen mit Energie besser um zu gehen, Strom zu sparen. Vielleicht entsteht auch irgendwann ein neuer Trend wenn wir uns eine Webseite erstellen lassen. Webseiten dann nicht nur für Google sondern auch auf den CO2 Verbrauch zu optimieren, denn kleinere Dateigrößen, weniger Spielereien, einfachere Webseiten = weniger CO2 Aufkommen. Aber vermutlich kommt das alles erst zum Tragen, wenn Hoster in Ihren Tarifen den Stromverbrauch (und damit auch wie in längst vergessenen Tagen: den Traffik) als Kostenfaktor berechnen. Gruselige Vorstellung oder?
Wie viel CO2 verursacht der Durchschnittsbürger beim Surfen?
Aber auch unser Surf-Verhalten, gilt es zu hinterfragen. Es ist leicht zu vergessen, dass jede Online-Aktivität, sei es eine Google-Suche, das Streamen eines Videos oder das ständige Scrollen durch soziale Medien, Energie verbraucht und damit CO2-Emissionen verursacht. Laut einem Artikel von Radio ENERGY verursachen weltweit eine Million Suchanfragen pro Sekunde einen Stromverbrauch von bis zu 300 kWh. Wenn wir das auf den Einzelnen herunterbrechen, wird klar, dass unser digitaler Lebensstil nicht grade einen grünen Daumen hat. Schätzungen zufolge könnte ein durchschnittlicher Internetnutzer in Deutschland pro Jahr etwa 200 kg CO2 nur durch seine Online-Aktivitäten verursachen. Also selbst wer einfach nur in Google nach Informationen zum Thema CO2 sucht oder in den sozialen Medien sich für ein umweltbewusstes Verhalten einsetzen möchte – produziert dabei reichlich CO2.
Weiterführende Links:
Radio ENERGY zu den größten Stromverbrauchern der Welt