Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT hat jetzt die Deutsche Telekom als Partner für seine sogenannte Volksverschlüsselung gewinnen können.

Die Telekom will schon im ersten Quartal 2016 mit der optionalen und kostenlosen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beim Email-Versand starten, gaben die beiden Partner heute auf dem Berliner IT-Gipfel bekannt.

Die Volksverschlüsselung ist eine Anwendung, die die Benutzer an die Hand nimmt und sie bei der Authentifizierung, bei der Erzeugung der Schlüssel und bei deren Einbettung in das Computersystem unterstützt.

Private Schlüssel verbleiben auf dem Endgerät

Laut der Telekom können sich die Benutzer dafür über den Telekom-Login oder über ihren elektronischen Personalausweis authentifizieren. Die nötigrn kryptografischen Schlüssel erzeugt die Volksverschlüsselungs-App immer auf dem jeweils genutzten Endgerät. Nach Angaben des Fraunhofer SIT soll der private Schlüssel dabei jederzeit in den Händen des Nutzers verbleiben. Nach eigenen Angaben wickelt die Telekom die Volksverschlüsselung über ein Hochsicherheits-Rechenzentrum ab.

Die erste Version der Lösung soll zunächst nur zu Windows kompatibel sein und die Email-Programme Outlook und Thunderbird automatisch für den verschlüsselten Versand von Emails konfigurieren.

Später sollen weitere Versionen für die Betriebssysteme Android, iOS, Linux und OS X folgen. Nach dem Start will das Institut nach und nach auch weitere Email-Programme unterstützen.

Die Volksverschlüsselung kommt als Open Source

Die Verschlüsselung von Emails soll mit S/MIME auf Basis von X.509-Zertifikaten realisiert werden. Später plant das Fraunhofer SIT, auch die Unterstützung für OpenPGP zu implementieren. Die Volksverschlüsselung ist auch Open Source, so dass die Anwender nach der Veröffentlichung den Code auf Hintertüren und Schwachstellen untersuchen können.