Im März gab es erste Hinweise darauf, gestern hat es die Telekom bestätigt: Sie wird künftig keine DSL-Flatrates mehr anbieten.
Wie im Mobilfunkbereich schon immer üblich soll bei den Telekom-Kunden nach der Übertragung einer bestimmten Datenmenge die Übertragungsrate auf 384 kBit pro Sekunde gedrosselt werden. Das ist dann nur noch ein Fünfzigstel der normalen 16 MBit an einer Telekom-Leitung – dann ist es mit breitbandigen Diensten wie Skypen, Video on Demand, Online-Videotheken oder Tagesschau mit IPTV über’s Internet gucken wohl vorbei. Auch die vielen Menschen, die mit Daten in der Cloud arbeiten, sind damit auf Deutsch in den Arm gekniffen – genauso wie die Hersteller der entsprechenden Produkte.
Bis auf die Deutsche Telekom natürlich, denn – oh Wunder – wenn jemand diese Online-Dienste bei der Telekom nutzt, zählen die bei der Volumenberechnung nicht mit. Das ist eine eklatante Verletzung der Netzneutralität.
Das kann auch dazu führen, dass nur noch jemand das Internet vollständig nutzen kann, der mehr Geld hat als andere – das Internet 2.0 für Reiche wird hier aufgebaut.
Da fast alle anderen Provider letztlich (Groß-)Kunden der Telekom sind, gibt es da auch keinen echten Wettbewerb, so dass der Markt das nicht selbst regeln kann. Und die sofort aufgetauchten vollmundigen „Bei uns wird nicht gedrosselt“-Sprüche von Unitymedia sind einfach nur gelogen, denn Unitymedia drosselt schon heute die Anschlüsse seiner Kunden.
Eine Suche mit Google nach https://www.google.de/search?q=kabel+bw+file+sharing&ie=UTF-8&oe=UTF-8&hl=de bringt das glasklar an den Tag.
Deshalb sind die Verbraucherzentralen, die Gerichte und die Politik gefragt, damit Deutschland beim Internet nicht den Anschluss an die Welt verliert und von der Telekom in die Steinzeit zurück versetzt wird.