Meta, Mark Zuckerbergs Mutterkonzern von Facebook, sieht in neuen App-Store-Regeln einen Versuch von Apple, auf Kosten des sozialen Netzwerks Wachstum zu erzeugen: Apple will jetzt auch für Social-Media-Boosts Geld sehen.
Nach Apples Entscheidung, für den Kauf von sogenannten Social-Media-Boosts in Apps künftig durchgehend eine Beteiligung zu fordern, hat sich jetzt mit Facebook das davon am stärksten betroffene Unternehmen im sozialen Dschungel geäußert.
In einem Statement teilte die Facebook- und Instagram-Mutter Meta Platforms mit, dass Apple auf diese Weise die digitale Wirtschaft “untergräbt”. Den US-Medien sagte ein Sprecher, man glaube, dass Apple eine Politik vorantreibe, die dafür sorgen soll, sein eigenes Geschäft auszubauen. “Apple hatte zuvor gesagt, dass es keinen Anteil an den Werbeausgaben seiner Entwickler nimmt – und hat nun offenbar seine Meinung geändert.”
“Boosts” per App kaufen – das machen andere auch
Plattformen wie TikTok, Instagram, Facebook oder Twitter bieten schon seit längerem Entwicklern und Anbietern anderer digitaler Produkte an, ihre Inhalte gegen Geld einem größeren Publikum zu zeigen, sich bei den sonst automatisierten Feed-Algorithmen damit quasi “vorzudrängeln”. Wenn das bisher direkt in der App möglich ist, muss es künftig über Apples In-App-Kaufschnittstelle abgewickelt und die entsprechende Provision an Apple bezahlt werden, welche bei Einmalzahlungen 30 Prozent beträgt. Wenn die Boosts per Abo abgerechnet werden, sind nach einem Jahr nur noch 15 Prozent In-App-Provision dafür fällig.
Bei TikTok und Twitter ist es schon durchgesetzt, Apple seine übliche Gebühr zu zahlen – nur Meta mit seinen Diensten blieb bisher außen vor. Nach einem Bericht soll es dazu interne Absprachen gegeben haben, bei denen Apple zunächst versucht hatte, Meta ebenfalls zu zwingen, Provision zu entrichten.
Jetzt sorgen aber schon veränderte Regeln innerhalb der App Store Guidelines dafür, dass diese Ausnahme wegfällt. “Digitale Käufe für Inhalte, die in einer App erlebt oder konsumiert werden, einschließlich des Kaufs von Werbung, die in derselben App angezeigt wird (z. B. der Verkauf von “Boosts” für Beiträge in einer Social-Media-App), müssen per In-App-Kauf erfolgen”, liest man jetzt dort.
Facebook sieht darin einen Angriff auf den Markt
Zuckerbergs Meta-Konzern sieht in Apples Maßnahme einen Versuch, auf seine Kosten neue Umsätze für Apple zu generieren. “Wir sind nach wie vor bestrebt, kleinen Unternehmen einfache Möglichkeiten zu bieten, Werbung zu schalten und ihr Geschäft in unseren Apps auszubauen”, heißt es von dort.