Es soll in jeder Beziehung ein Quantensprung sein, das Update des Mozilla-Browsers Firefox 57. Als neu, schnell und stark wird Firefox Quantum gefeiert, Mozilla braucht schon fast abenteuerliche Formulierungen und schüttet Eigenlob mit Sätzen wie „das größte Update aller Zeiten“ oder „die Wiedergeburt von Firefox“ über sich selbst aus.

Als größte Neuerung gilt die namensgebende Browser-Engine Quantum, die die Internetseiten deutlich schneller aufbauen und dafür auch noch weniger Speicherplatz brauchen soll als ihre Vorläufer.

Auch die Bedienoberfläche hat einen Facelift erhalten: Wo bisher Australis war, gibt es jetzt Photon als Tapete. Auch das Logo wurde wieder einmal modernisiert.

Mit Firefox Quantum gegen Chrome

Mit Firefox Quantum will Hersteller Mozilla jetzt endlich seinem starken Wettbewerber Chrome aus dem Hause Google die Stirn bieten. Der Google-Browser ist inzwischen weltweiter Marktführer und überzeugt seine Benutzer mit Schnelligkeit und Schlankheit.

Und genau das waren ja lange Zeit zwei Problembereiche von Mozillas Firefox: Der Firefox-Browser galt bei seinen Kritikern als träges Dickschiff. Deshalb wandten sich viele Firefox-Nutzer (wie ich auch) schon vor ein paar Jahren von ihrem früheren Lieblingsbrowser ab und dem Chrome-Browser zu.

Man hofft bei Mozilla sogar, dass „Chrome im Vergleich zu Firefox Quantum geradezu veraltet wirkt“, sagte Firefox-Chef Mark Mayo in einem Gespräch mit Heise Online.

Ressourcenschonender Speed

Firefox Quantum verteilt die Last auf alle verfügbaren Prozessorkerne und läuft damit umso schneller, je moderner die Hardware des genutzten Gerätes ist. Das gilt natürlich auch für Smartphones, bei denen die aktuellen Spitzenmodelle meist 8 Kerne besitzen. Sogar die in Rust geschriebene neue CSS-Engine Quantum CSS (früher Stylo) nutzt mehrere Kerne, um die Internetseiten schneller auf den Bildschirm zu bringen.

Dabei hat dar aktuell genutzte Tab auch immer Vorrang vor anderen Tabs, die im Hintergrund vor sich hin werkeln.

Achtung: Alte Add-ons laufen eventuell nicht mehr

Wer viele Erweiterungen installiert hat, könnten allerdings auch böse überrascht werden, denn ab sofort laufen nur noch Add-ons, die die mit der Version 54 eingeführten WebExtension-APIs nutzen. Die unterstützen nämlich die Multi-Prozess-Architektur des Browsers und beschleunigen das Arbeitstempo deutlich.

Veraltete XPCOM- und XUL-APis werden nicht mehr unterstützt, was dazu führt, dass ältere Erweiterungen nicht mehr funktionieren könnten. Dazu gehört beispielsweise das populäre Add-on NoScript, das bisher noch nicht mit Quantum kompatibel ist. Entwickler können das Aussehen des Browsers auch nicht mehr so stark abändern wie  vorher. Dafür vereinfacht WebExtensions auch die Entwicklung von Browser-übergreifenden Add-ons.

Ab sofort steht Firefox Quantum zum Download für Windows, macOS und Linux bereit. Das Update auf Version 57 wird nach und nach verteilt. Die Änderungen und Neuerungen im Einzelnen werden in den Release Notes beschrieben.