Normalerweise sind die Oscar-Verleihungen für mich nicht unbedingt ein Highlight. Letzte Nacht hat mich aber der Oscar für den besten Dokumentarfilm vom Hocker gehauen:
Der Preisträger in der Kategorie „bester Dokumentarfilm“ ist “Citizenfour”, die Doku über den NSA-Skandal und Whistleblower Edward Snowden von Regisseurin Laura Poitras. Die Regisseurin bezeichnete ihr Werk auch als “Warnung vor der Gefahr für die Demokratie”.
Laura Poitras betonte in ihrer Dankesrede, dass die Enthüllungen Edward Snowdens über die massenhafte Überwachung durch die NSA nicht nur eine Gefahr für unsere Privatsphäre offengelegt hätte, sondern auch für die Demokratie als solche: “Wenn die Entscheidungen, die unser aller Leben regeln, im Geheimen getroffen werden, verlieren wir die Macht uns selbst zu kontrollieren und zu regieren.”
Für ihre aufrüttelnde Warnung und ihren ganz besonderen Dank an Edward Snowden für seinen und den Mut “der anderen Whistleblower” gab es lauten Beifall vom Publikum der Oscarverleihung im Dolby Theatre in Los Angeles.
Nur wenig Lacher gab es, als Moderator und “How I Met Your Mother”-Star Neil Patrick Harris wieder einen recht unglücklichen Witz versuchte:
Snowden, der in Russland Zuflucht gefunden habe, könne wegen “some kind of treason” (sowas wie Verrat) nicht bei der Gala dabei sein. Das bestärkte mich in meiner Einstellung, mit “How I Met Your Mother” keine Sekunde meiner Lebenszeit zu verschwenden…
Bild: Screenshot citizenfourfilm.com