Nach regelmäßigem Besucherrückgang und Rückzug wichtiger Aussteller versucht die Messeleitung der Cebit in diesem Jahr, die größte deutsche Computermesse in Hannover mit einem neuen Konzept wieder in die Spur zu kriegen.
Alles anders – aber wirklich besser?
Das beginnt schon mit dem Termin: Jahrelang fand die Messe im März statt, und wir haben in diesem Jahr beim Start der Cebit zum ersten Mal schon Juni. “Wir wollen Geschäft und Spaß verbinden, Business und Emotionen”, hört man dazu vom Vorstand Oliver Friese zur Neuausrichtung.
Viele der Events passieren jetzt auch drau0en vor den Hallen – bis hin zu einem Riesenrad, dass Softwaregigant SAP zur Bespassung der Besucher aufgestellt hat.
So mancher fragt sich, ob aus der früher führenden Computermesse nun ein Art Festival wie beispielsweise dem „South by Southwest (SXSW)“ in Texas werden soll, von der Vorstand Frese mehrfach geschwärmt hat. Allerdings hat ausgerechnet dieses Event bisher kaum ein Echo erzeugt – die meisten IT-Fachleute kennen das SXSW gar nicht.
Neu ist auch, dass man für Vorträge und Podiumsdiskussionen nicht mehr zusätzlich bezahlt werden müssen. Das soll der Cebit jetzt angeblich den Charakter eines „Ortes für Vordenker“ geben.
Was man nicht mehr hat, wird für unnötig erklärt
“Es muss hier auch um Dinge gehen können, die nicht gezeigt, aber dennoch dringend diskutiert werden müssen”, versuchte der Chef des Branchenverbands Bitcom, Achim Berg, bei der Cebit-Präsentation das neue Konzept zu erläutern. Man brauche nicht noch eine weitere Messe, die nur Produkte zeige. “Werte und Ethik im Zeitalter der Digitalisierung”, darüber wolle man auf der Cebit diskutieren.
Eine Messe ohne angesagte neue Produkte dürften das Interesse aber kaum erhöhen und auch die Resonanz nicht unbedingt steigen…
Screenshot: Cebit