Der Deutschland-Chef des Energieversorgers E.ON SE, Filip Thon, hat die Verbraucher auf Preiserhöhungen für Strom und Gas vorbereitet.

“Wir müssen diese beispiellose Lage auf dem Markt in unserer Preisgestaltung auch anteilig abbilden, versuchen aber so viel wie möglich abzufedern”, sagte Thon den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

Anstieg der Einkaufspreise erzwingt Erhöhungen

Die aktuellen Preise im Großhandel für Erdgas würden im Vergleich zum Frühjahr 2020 teilweise um das 20-fache höher liegen. Bei Strom gebe es Aufschläge um das Achtfache.

Wie stark die Erhöhungen konkret ausfallen werden, könne man aktuell noch nicht seriös prognostizieren, aber er betonte: “In der Stromgrundversorgung wurden bereits mehr als tausend Erhöhungen angekündigt und zum Teil schon durchgeführt. Da geht es um Aufschläge von durchschnittlich 35 Prozent.”

Verbraucherzentrale warnt vor der übernächsten Rechnung

Inzwischen warnt die Verbraucherzentrale, dass die Nebenkostenabrechnung im laufenden Jahr die steigenden Energiekosten nur teilweise widerspiegeln werde. “Der Preis-Hammer kommt im nächsten Jahr auf die Verbraucher zu”, sagte ein Energie-Experte von der Verbraucherzentrale NRW jetzt der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ).

Viele Preiserhöhungen im letzten Jahr seien relativ moderat gewesen, und die große Preiswende bei Strom und Gas habe es erst zum Jahreswechsel gegeben. Und auch die Vermieter, die ihren Öltank in diesem Jahr füllen mussten, geben diese Mehrkosten erst mit der Abrechnung im nächsten Jahr an die Mieter weiter.

Eon ist einer der größte deutsche Energieversorger. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben mehr als 14 Millionen Privat-, Geschäfts- und Industriekunden.