Auch der Online-Riese Amazon macht bei einem Test der europäischen Zentralbank EZB mit, der feststellen soll, wie ein digitaler Euro im Alltagsgeschäft verwendet werden könnte.
Die Digitalwährung, die im Grunde keine ist
Gemeinsam mit fünf weiteren Unternehmen untersucht die Europäische Zentralbank (EZB) denkbare Nutzungsszenarien eines „digitalen Euros“. Schon seit Oktober 2021 läuft dazu eine zweijährige Untersuchungsphase, bei der die EZB zunächst herausfinden will, wie der digitale Euro in der Praxis aussehen soll.
Der aktuelle Test läuft in Zusammenarbeit mit Amazon, der spanischen Caixa-Bank, der französischen Bezahlplattform Worldline, der italienischen Bank Nexi und der European Payments Initiative (EPI), einem Zusammenschluss aus 31 Banken und Kreditinstituten. Nach Angaben der EZB in ihrer Pressemitteilung dazu wird sich jeder der Teilnehmer des Tests auf ein ganz bestimmtes Nutzungsszenario konzentrieren.
Amazon untersucht dabei speziell Online-Zahlungen
Bei Amazon geht es hauptsächlich um E-Commerce-Zahlungen, die Caixa-Bank konzentriert sich dabei beispielsweise auf Peer-to-Peer-Onlinezahlungen. Die fünf Unternehmen wurden aus insgesamt 54 ausgewählt und sollen in dem Test auch ganz konkrete Transaktionen simulieren.
Der Test gehört zu einer zweijährigen Untersuchungsphase
Dieser Prototyp-Test ist für die EZB ein wichtiger Teil der im Oktober 2021 begonnenen zweijährigen Untersuchungsphase zum digitalen Euro. Der soll im ersten Quartal 2023 abgeschlossen sein, und danach will die Zentralbank die Ergebnisse der Aktion veröffentlichen.
Die geplante Einführung des digitalen Euro wurde schon 2021 bekanntgegeben, seinerzeit aber noch ohne konkrete Pläne dazu. Im Rahmen von Untersuchungen und Tests wie dem jetzt laufenden soll diese „Digitalwährung“ entwickelt werden, die dann als Alternative für Zahlungen mit mit einer “Kryptowährung” genutzt werden soll. In dem ursprünglichen Bericht zum digitalen Euro wird die Einführung in frühestens fünf Jahren, also 2026, erwähnt.