Webworker, die mit dem Mozilla-Dienst Firefox Send arbeiten, mussten heute feststellen, dass der Dienst nicht mehr erreichbar ist. Nachdem ein wachsender Missbrauch von Firefox Send bei aktuellen Malware-Operationen entdeckt hatte, wurde der Dienst von Browser-Hersteller Mozilla heute gesperrt.

Der Hersteller startete Firefox Send im März letzten Jahres. Dieser Dienst bot sichere und private File-Hosting- und File-Sharing-Funktionen für alle Nutzer von Firefox. Aber trotz des „Firefox“ im Namen war der Dienst für jedermann zugänglich, der auf die URL des Webportals send.firefox.com zugreift.

Alle über Firefox Send hochgeladenen und freigegebenen Dateien werden verschlüsselt gespeichert, wobei die Benutzer die Dauer der Speicherung der Datei auf dem Server und die Anzahl der Downloads konfigurieren können, bevor die Datei abläuft.

Aber während Mozilla Firefox Send eigentlich mit Blick auf die Privatsphäre und Sicherheit seiner Benutzer gestartet hatte, wurde der Dienst seit Ende letzten Jahres bei Hackern sehr beliebt.

Firefox Send war bei Hackern zu beliebt

Meist ist die Nutzung in der Regel gleich: Cyberkriminelle laden Malware-Payloads auf Firefox Send hoch, die Datei wird verschlüsselt abgespeichert, und abschließend geben die Hacker die Links in Emails an ihre Opfer weiter.

Im laufenden Jahr wurde Firefox Send dazu verwendet, Nutzlasten für alle Arten der Cyberkriminalität zu hosten, von Lösegelderpressung bis Finanzkriminalität und von Banking-Trojanern bis hin zu Spyware, wie sie zum Beispiel gegen Menschenrechtsaktivisten eingesetzt wird.

Cyberbanden brauchen bei Nutzung von Firefox Send selbst weder Zeit noch Geld in den Aufbau einer eigenen File-Hosting-Infrastruktur investieren – sie können einfach die Server von Mozilla nutzen.

Mozilla hat den Dienst heute gesperrt:

Als Reaktion hat Mozilla den Dienst heute vorübergehend gesperrt: „Wir werden Firefox Send vorübergehend offline nehmen, während wir an Verbesserungen arbeiten. Vor dem Neustart werden wir einen Mechanismus zur Meldung von Missbrauch hinzufügen, um das bestehende Feedback-Formular zu erweitern. Wir werden zudem von allen Benutzern, die Inhalte mit Firefox Senden teilen möchten, verlangen, sich mit einem Firefox-Konto anzumelden. Wir beobachten diese Entwicklungen sorgfältig und prüfen kritisch alle weiteren nächsten Schritte“.

Es gibt noch keinen Zeitplan für die Reaktivierung von Firefox Send. Alle Firefox Send-Links sind jetzt nicht mehr erreichbar, was leider nicht nur heißt, dass alle Malware-Operationen, die auf diesen Dienst angewiesen sind, vereitelt wurden. Denn auch die legale Nutzung des Dienstes ist bis zum Restart nicht mehr möglich…