United Internet will offenbar seine beiden Email-Portale GMX und Web.de verkaufen. Der Erlös könnte dann in den 5G-Mobilfunk-Ausbau fließen.
United Internet soll nach einem Bericht des Handelsblatts unter Berufung auf Branchenkreise planen, seine Webportale GMX und Web.de verkaufen.
Danach soll der Konzern schon seit dem Frühjahr 2022 nach Käufern Ausschau halten, die bei den Email-Diensten als Mehrheits- oder auch Minderheitseigner einsteigen wollen.
Laut dem Handelsblatt verschickte die Investmentbank Parella Weinberg schon im Mai 2022 Informationspakete an potentielle Interessenten. In den nächsten Tagen sollen erste Angebote eintreffen. Die beiden Portale werden mit rund 1,5 Milliarden Euro bewertet.
GMX gibt es seit 1997, und Web.de sogar schon seit 1995. 2005 übernahm United Internet das Web.de, seitdem gehört es zum gleichen Unternehmen wie auch GMX.
GMX und Web.de sind wichtige Player im deutschen WWW
Die beiden Portale spielen eine große Rolle in der Entwicklung des Internet in Deutschland. Fast jeder dort Aktive dürfte zumindest zeitweilig einmal ein Email-Konto bei einem der beiden Anbieter gehabt haben.
Mit dem Erlös aus dem Verkauf von GMX und Web.de könnte United Internet den Ausbau des 5G-Netzes für den Telekomanbieter 1&1 finanzieren, der auch zu United Internet gehört. Bisher mietet 1&1 die für den 5G-Betrieb notwendige Infrastruktur bei den großen Netzbetreibern Telekom, Vodafone und O2.
Dem Handelsblatt zufolge wurde noch keine Entscheidungen bezüglich eines möglichen Verkaufs getroffen. United Internet könne sich auch durchaus noch gegen einen Verkauf entscheiden – damit ist das immer noch als Gerücht einzuordnen…