Die große Online-Bücherei von Google ist ein riesiger Fundus aus dem zukünftig vergriffene Werke bald wieder nachgedruckt werden könnten. Einen großen Teil seiner bereits eingescannten Werke will der Internetgigant dem Unternehmen On Demand Books übergeben der mit einer superschnellen Druckmaschine innerhalb von fünf Minuten einen dicken Wälzer nachdrucken kann und somit könnten bereits vom Markt verschwundene Bücher eine Neuauflage erfahren.
Zum Preis von 8 Dollar pro Buch soll der Nachdruck erhältlich sein. Ein Dollar geht an die Firma On Demand Druck, ein weiterer an Google der Rest soll karitativen Zwecken zugute kommen.
Bereits jetzt ist in Europa das Mammutprojekt von Google die Digitalisierung von Büchern heftig umstritten, weil die systematische Verletzung der Urheberrechte befürchtet wird, so der US-Autorenverband, obwohl bei den Exemplaren die für den Druck vorgesehen sind keine Urheberrechtsansprüche mehr bestehen.
Zeitgleich mit dieser Book-on-Demand-Aktion hat Google den Kauf des Unternehmens Recaptcha verkündet, dessen Hauptaufgabe eigentlich die Absicherung von Web-Seiten vor automatischen Computerangriffen ist. Jeder User kennt die verzerrten Worte am Ende einer Website die erkannt und eingetippt werden müssen. Da diese verzerrten Worte nicht maschinenlesbar sind, können so Spam-Angriffe abgewehrt werden. Was hat Recaptcha jetzt mit der Digitalisierung zu tun fragt sich sicherlich der interessierte Leser?
Ganz einfach: Recaptcha hilft im Hintergrund bei der Digitalisierung von Druckwerken denn es werden stets zwei Worte angezeigt, wobei nur das erste wirklich zur Absicherung vor Schadprogrammen dient. Beim zweiten Wort handelt es sich um einen Abschnitt, der zuvor bei der Digitalisierung einer Zeitung oder eines Buches von Maschinen nicht entziffert werden konnte. So übernimmt der User dann diese Arbeit den Text im Rahmen der Sicherheitsabfragen von Recaptcha nach und nach zu übersetzen.
Quelle: www.focus.de