Ich habe lange überlegt wie ich die Überschrift des Artikels nennen soll, damit sie verdeutlicht – das es fast JEDEN treffen kann. Diebstahl der eigenen Identität.
Ich selbst habe nicht schlecht gestaunt, als plötzlich zahlreiche Kleinstbeträge von einem Kleinanzeigenmarkt, von Yahoo und sogar von Strato von unserem Geschäftskonto abgebucht wurden und auch Rechnungen und Mahnungen für Online Dienste auf meinem Tisch landeten. 1700 Euro falscher Lastschriften in kleinen Häppchen innerhalb von 4 Wochen waren es in der Hochzeit.
Natürlich habe ich das Geld zurück buchen lassen und Kontakt zu den Firmen auf genommen. Mit den Firmen habe ich dann meine Daten und die dort hinterlegten Daten verglichen und oft stimmte fast alles. Oft wurde mir auch geantwortet, das sicher einer unserer Mitarbeiter die Bestellungen getätigt hätte, nur ungern wollte man mir glauben.
Ich hatte aber Glück. Strato hat mir z.B. geglaubt, dass ich es als Inhaber einer Firma die seit 10 Jahren als Provider tätig ist, nicht nötig habe bei Strato Hosting Pakete zu bestellen. Dort angegeben waren meine kompletten persönlichen Daten, lediglich die Mailadresse war eine fremde, dort werden die Zugangsdaten hingegangen sein. Schon erschreckend wenn man bedenkt das ich somit zum “Domaininhaber” wurde, welcher ja bekanntlich für die Inhalte der Webseite haftet.
Ich hatte auch schon mal einen Fall, in dem jemand unter dem Namen einer Person bei uns eine Domain bestellte und darunter einen Hardware Shop installierte. Der Shop kassierte das Geld im Vorraus, lieferte aber nie die Ware. Der Mann dessen Name dort “missbraucht” wurde, musste einen Anwalt einschalten und wurde von einem wild gewordenen Mob an Verbrauchern “gejagt” die Ihr Geld von Ihm wieder haben wollten, welches er nie bekommen hatte. Die Sache beschäftigte Anwälte und Behörden eine ganze Weile.
Diese Dinge sind leider keine Einzelfälle, sondern werden stetig mehr und jeden kann es treffen … oft kommt man leider nur sehr sehr schwierig dagegen an.
Heute habe ich einen Artikel hierzu in der “Zeit” gelesen. Hier berichtet ein “Opfer” wie Mahnungen, Schufa Einträge ja sogar Haftbefehle das Leben verändern können. Wie “Experten” schätzen das man ca 400 Stunden Arbeit investieren muss um aus dem Schlammassel wieder heraus zu kommen, aber auch die Aussage des Opfers, dass 400 Stunden eine optimistische Schätzung ist, das Opfer sieht trotz eingeschaltetem Anwalt noch kein Ende und muss sich täglich mit Briefen, Faxen und Telefonaten gegen falsche Unkosten verteidigen.
Der Artikel in der Zeit ist SEHR gut und ich kann jedem nur empfehlen diesen zu lesen.