Vor gut einem Jahr hatte die Deutsche Telekom angekündigt, die Internet-Geschwindigkeit bei ihren Flatrates zu drosseln, wenn der Transfer ein bestimmtes Volumen überschreitet.

Daraufhin wurde die Telekom im Internet mit einem Shitstorm sondergleichen überzogen, und ein Gericht erklärte die umstrittene „Drosselkom“-Klausel inzwischen für unzulässig, so dass die Telekom ihre Pläne verschieben musste.

So ein Shitstorm könnte nun auch O2 treffen. Der DSL-Anbieter möchte vom 1. Oktober 2014 an die Geschwindigkeit auch für seine Bestandskunden drosseln und verkauft den Nutzern die Änderung als „Vorteil“.

Wer drei Monate lang mehr als 300 GB im Monat verbraucht, muss sich im vierten Monat mit einer gedrosselten Geschwindigkeit von nur noch 2.000 KBit/s begnügen, wenn er wieder die Grenze von 300 GB erreicht. O2 nennt seine Drosselung frech „Fair-Use-Vorteil“, damit „alle das Internet gleich gut nutzen können“.

Der Provider verweist darauf, dass ein normaler Internetnutzer angeblich sowieso nur 21 GB pro Monat benötigt und verweist dabei auf Zahlen der Bundesnetzagentur. Was O2 allerdings dabei zu erwähnen „vergisst“: Diese veralteten Daten sind von Ende 2012 und die Bundesnetzagentur sagte damals deutlich dazu, dass der Datenverkehr weiter steigen wird.

In Wirklichkeit versucht O2 genau wie seinerzeit die Telekom eine Drosselung einzuführen, und es ist zu hoffen, dass sie damit ebenfalls genau so scheitern.