Im Königreich Saudi Arabiens wurde die 22-jährige Journalistin Rosanna al-Yami zu 60 Peitschenhieben verurteilt, weil ein Mann in Ihrer Sendung über Sex sprach. Der 32-jährige Mann gab zu mit 14 das erste mal Sex gehabt zu haben (mit seiner Nachbarin) was viele streng islamische Zuschauer schockierte. Er wurde Anfang Oktober gemäß Scharia (nach islamisches Recht die alleinige Grundlage von „Menschenrechten“) wegen “unmoralischen Verhaltens” zu 1000 Peitschenhieben, 5 Jahren Gefängnis und anschließend 5 Jahre Landes-Arrest verurteilt und verlor seinen Job bei einer staatlichen Fluglinie. Damit entkam er wahrscheinlich nur Knapp einer Todesstrafe über welche zuvor bereits in den Medien die rede war.
Es wurde angekündigt das Büro des libanesischen TV Senders LBC von den Behörden zu schließen, da der Sender gegen Moral und Ethik verstoßen habe. Laut Aussage der Journalistin werde der Sender zwar als illegal bezeichnet aber erst vor kurzem sei dort noch der Informationsminister aufgetreten. Laut Spiegel Online wird der Sender dem saudi-arabischen Milliardär Prinz El Walid ben Talal kontrolliert.
Auch 3 Freunde des Mannes, welche in der Sendung aufgetreten sind, wurden zu 300 Peitschenhieben und 2 Jahren Gefängnis verurteilt.
In Saudi-Arabien ist Sex außerhalb der Ehe strengstens verboten. Eine Religionspolizei achtet darauf das mit miteinander verheiratete Männer und Frauen keinen Kontakt zueinander haben. Und auch generell achtet Saudi Arabien nicht gerade die Menschenrechte, Amnesty International listet Jahr für Jahr in seinen Berichten schockierende Tatbestände auf.
In Zeiten in denen wir gegen Stopschilder und Zensur kämpfen, ist es schon etwas eigenartig über völlig “normale” Praktiken aus fernen Ländern zu lesen. Und si wie uns dank Gewohnheit der Anblick von Kopftüchern nicht mehr all zu befremdlich erscheint, ist das eben die harmloseste Form “fremder Kulturen” … wenn man es denn so nennen möchte.
Es ist uns auch nicht fremd, dass Meinungsfreiheit, Pressefreiheit nicht überall selbstverständlich ist, daher lehnen wir uns ja auch gegen jeden Einschnitt auf, während den Anfängen. Ja und wir wissen auch, das es Länder gibt, in denen Menschen gesteinigt werden, in denen Frauen erschlagen werden die ihre Männer mit Ihrem Schwiegervater betrogen haben sollen … in denen eine Scheidung nicht möglich ist. In denen man eingesperrt wird, wenn man sich unfreundlich gegen Politische Führungskräfte äußert.
Aber das klingt immer so Weltfremd, klingt nach 3-Welt Land, klingt nach einem Ort an dem man die Menschen gerade erst mit einer Banane vom Baum gelockt hat oder ?
Aber “TV Sender”, “Kamera-Team”, “Journalistin” das sind Worte aus der heutigen Zeit, aus unserer Realität, aus dem Jetzt und Hier und Heute .. .. die passen nicht zu “Peitschenhiebe” , das geht nicht rein in den Kopf, das passt nicht. Aber es zeigt um so deutlicher warum wir jeglichen Anfängen von Zensur die Stirn bieten müssen.
Google News kennt 150 Artikel zu diesem Thema, der für mich Beste war im Spiegel Online. Der Artikel hat sehr viele weitere Fälle von für uns und unserem Verständnis von “Menschenrechten” völlig absurden Urteilen aus der Region hervor gehoben und verlinkt.