Ein Entlastungspaket der Bundesregierung soll die hohen Kosten für Gas, Strom und Öl abfedern. Doch von der dazugehörigen Energiepreispauschale profitieren viele Rentner nicht. Das kann man aber auch ändern…
Eine der wichtigsten Maßnahmen des Entlastungspakets der Ampelkoalition ist die Energiepreispauschale: Voraussichtlich ab September bekommt jeder einkommensteuerpflichtig Beschäftigte einmalig 300 Euro brutto überwiesen.
Tun muss der Beschäftigte dafür nichts, und das Geld landet automatisch mit der Lohn- oder Gehaltsabrechnung auf dem Konto.
Selbstständige profitieren ebenfalls von der Energiepreispauschale. Leer gehen aber Rentner aus, weil sie kein Einkommen aus Arbeit beziehen.
Um die Pauschale wenigstens nachträglich trotzdem zu kommen, gibt es aber einen simplen Trick: Als Rentner müssen Sie lediglich einen Tag im Jahr 2022 arbeiten – zum Beispiel in einem 450-Euro-Minijob oder als Selbstständiger.
Wie man die Pauschale auch als Rentner bekommt
“Es reicht aus, dass zum Beispiel ein Rentner einmal im Jahr 2022 eine Stunde auf seinen Enkel aufpasst und dafür von seinen Kindern 12 Euro Mindestlohn im Rahmen eines Minijobs oder aus selbstständiger Tätigkeit erhält”, bestätigte die CDU-Finanzexpertin Antje Tillmann der “Bild”-Zeitung. “Im Anschluss gibt er diese Einkünfte in der Steuererklärung an, bekommt die Energiepreispauschale im Mai 2023 ausbezahlt.”
Wer dabei für Verwandte arbeitet, sollte aber darauf achten, dass die Beschäftigung steuerrechtlich anerkannt wird. Darauf weist das Bundesfinanzministerium explizit hin: “Ein Dienstverhältnis kann auch eine geringfügige Beschäftigung sein. Voraussetzung für die steuerliche Anerkennung eines Arbeitsverhältnisses zwischen Angehörigen ist aber in jedem Fall, dass es ernsthaft vereinbart und entsprechend der Vereinbarung tatsächlich durchgeführt wird.”
Das Finanzamt verlangt gelegentlich Kontoauszüge
Die Rentner sollten sich ihr Gehalt von Verwandten also per Überweisung auszahlen lassen, damit sie einen Nachweis für das Finanzamt haben.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) forderte inzwischen, die Energiepreispauschale grundsätzlich allen Rentnern zugutekommen zu lassen. “Sie sollten die volle Energiepreispauschale von 300 Euro bekommen – als Pauschale direkt mit der Rente ausgezahlt”, sagte Wüst am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.