“Six Strikes” wird das neue Umerziehungssystem der USA in Sachen Copyright auch genannt, weil es Copyrightsünder bis zu sechsmal verwarnt. Und eigentlich sollte das System schon am 1. Juli in Betrieb sein, aber der Start verzögert sich weiter. Das Warnsystem soll “zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr” umgesetzt werden.
Es war ein Hinterzimmer-Deal zwischen dem US-Verband der Musikindustrie RIAA und den Providern auf Druck der Regierung, mit dem das Vorgehen gegen Copyrightverstöße im Rahmen von Filesharing abgesprochen wurde,
Nicht weniger haben sich die Herrschaften vorgenommen, als die betroffenen Internetuser “umzuerziehen”. Der Gedanke dahinter ist, dass die Rechteinhaber die Filetauscher ermitteln und den Providern mit IP-Adresse melden und diese dann die betroffenen Benutzer verwarnen.
Dabei gibt es zunächst “erzieherische Informationen” zum Umgang mit geschützten Inhalten. Allerdings soll es auch bei wiederholten Verstößen keine Vollsperrung geben, sondern nur eine Drosselung der Geschwindigkeit.
Die Bürgerrechtsorganisation EFF kritisiert, dass die Verhandlungen nicht transparent waren und die Nutzer nicht einbezogen wurden.
Im Grunde passiert hier eine Privatisierung der Durchsetzung von Recht – und das ist gefährlich. Und in einem freien Internet darf den Provider nicht interessieren, welche Inhalte er transportiert, sonst ist dem Missbrauch, insbesondere durch Interessengruppen oder Behörden, Tür und Tor geöffnet!