Zurzeit werden nach Suchanfragen bei Google wieder vermehrt die bekannten, die Sucher verunsichernden Google-Captchas angezeigt. Wer unerwartet so ein Captcha sieht und dann den Text darunter liest liest, muss befürchten, dass er Schadsoftware auf seinem Computer hat. Damit wirken die Captchas wie Scareware – sie erschrecken die Leute und verleiten sie auch teilweise zu unangemessenen Reaktionen, durch die dann ein echter Schaden entsteht.
So ein Captcha (was zu Deutsch ungefähr heißt: Ich hab Dich!) soll im Grunde nur ermöglichen zu unterscheiden, ob ein (Such-)Formular von einem Menschen oder einem Programm abgeschickt wurde. Es werden dann verzerrte Wörter angezeigt, die ein Mensch noch erkennen kann, ein Programm aber nicht mehr. Eine andere Methode sind kleine Rechenaufgaben wie 3+2=?, aber Google verwendt halt die Wörter.
Nutzen kann das aber in Deutschland in den wenigsten Fällen, denn der „ungewähnliche Datenverkehr“, von dem im Text zum Captcha berichtet wird, wurde in aller Regel nicht vom aktuellen Nutzer der IP-Adresse erzeugt, sondern meist vom Vorbesitzer.
In Deutschland sind die meisten Menschen über dynamische IP-Adressen im Netz, die einmal pro Tag erneuert werden. Dann bekommt man eine neue IP-Adresse oder besser: eine gebrauchte, und die kann es in sich haben. Wenn der Vorbesitzer damit Spammails abgeschickt oder zu viele Ranking-Abfragen bei Google oder irgend etwas anderes, was der Suchmaschine nicht gefällt, gemacht hat, kann man sich schon auf ein neues Google-Captcha freuen…
Deshalb sind diese Captchas bei uns ein ziemlicher Unsinn, denn sie stiften mehr Schaden als Nutzen.