Let’s Encrypt hat jetzt seine Kosten offengelegt und belegt damit, was Kenner der Szene eigentlich schon lange vermuteten: Ein Zertifikat für 50 Euro ist im Grunde deutlich zu teuer.
Die Kosten von Zertifikaten
Mit ihrem Budget von weniger als 3 Millionen US-Dollar für das Jahr 2017 will die Initiative wohl deutlich über 10 Millionen für den Nutzer kostenfreie Zertifikate ausstellen. Damit verursacht ein einzelnes Zertifikat von Let’s Encrypt dort Kosten von weniger als 30 Cent – und das soll noch eine konservative Schätzung sein!
Für dieselbe Summe würde Let’s Encrypt nur rund 60.000 Zertifikate bekommen, wenn sie die bei einer der gewinnorientierten Certificate Authorities (CA) kaufen müssten.
Der Mitarbeiterstamm
Aus seinem Budget bezahlt Let’s Encrypt nach eigenen Angaben acht Vollzeit- und zwei Teilzeitmitarbeiter, die in den Räumen befreundeter Organisationen untergebracht sind.
Die meisten davon sind Techies. Fünf Systemadministratoren fungieren rund um die Uhr als Ansprechpartner für den Fall, daß Fehler im System auftreten. Weitere drei von ihnen arbeiten in der Softwareentwicklung, und je einer der Angestellten ist für Fundraising, Kommunikation und dem Betrieb der Geschäftsstelle zuständig.
Die Let’s Encrypt-Mitarbeiter werden durchaus anständig bezahlt, der größte Teil des Drei-Millionen-Dollar-Budgets wird für ihre Gehälter ausgegeben. Bei gut zwei Millionen US-Dollar für 9 Vollzeitstellen ergibt sich durchschnittlich eine Jahresgahalt von etwa 220.000 US-Dollar, von dem natürlich noch die Lohnnebenkosten abgehen.
Davon lässt es sich selbst in der teuren Bay Area durchaus vernünftig leben.