Beim ZDNet ist heute zu lesen, dass man den diversen Herausforderungen an die Sicherheit von IT-Systemen mit Security Analytics-Lösungen begegnen sollte.
Dabei werden dann Riesenmengen an sicherheitsrelevanten Daten in den Unternehmen in Echtzeit erfasst, gespeichert und analysiert.
Offenbar kennt die Branche keine Grenzen mehr, wenn es darum geht, das Geschäftsmodell zu erweitern. Am besten noch einen Sicherheitsbeauftragten einstellen, der sich in Uniform vor den einzigen PC eines Kleinunternehmens stellt und aufpasst, dass niemand sich daran zu schaffen macht. Dazu braucht man natürlich auch einen Ersatzmann, damit sich keine Sicherheitslücke ergibt, falls der Sicherheitsbeauftragte mal pinkeln muss.
Wenn ich mich allerdings eine Woche zurückerinnere, fällt mir ein deutsches Großunternehmen ein, für das so etwas möglicherweise ja wirklich Sinn machen könnte: die Deutsche Telekom.
Dieser Großkonzern hat vor einiger Zeit mit einem Video aus einer Art Netzleitstand oder Überwachungsraum geworben, in dem alles auf Großbildschirmen angezeigt wurde, was gerade im Netz der Telekomiker so läuft, insbesondere aber, was nicht läuft. Und was hat diese Security-Orgie gebracht?
Am vorigen Wochenende waren fast eine Million Telekom-Kunden wegen Ausfalls der DSL-Anbindungen ohne Internet, Telefon und Fernsehen. Trotz der High-Tech-Netzüberwachung brauchten die Telekomiker fast 24 Stunden, bis sie dahinter gekommen waren, dass es sich nicht um einen Systemausfall, sondern einen Angriff von außen handelte, der noch nicht einmal auf die Deutsche Telekom zielte. Denn der Ausfall der Telekom-Router bei ihren Kunden fiel bei dem weltweiten Angriff auf DSL-Router nur als Kollateralschaden zum Opfer.
Überlegen Sie doch einmal selbst, ob ein Unternehmen wie die Deutsche Telekom an dem Wochenende wohl mit zusätzlichen Big-Data-Analysen die Störung eher erkannt und beseitigt hätte…