Schon die von investigativen Journalisten der Süddeutschen Zeitung, des WDR und des NDR und anderen im letzten Jahr veröffentlichten Panama Papers haben schon die Welt der Reichen, Mächtigen und Steuerbetrüger mit fast 3 Terabyte an E-Mails, Urkunden, Kontoauszügen und Geschäftsbriefen ans Licht der Öffentlichkeit gebracht. Die Daten stammten letztlich von der Kanzlei Mossack Fonseca aus Panama, die sich auf die Errichtung von Scheinfirmen für lichtscheue Geschäfte der begüterten Kundschaft spezialisiert hat – daher der Name Panama Papers.
Zum Wochenende haben die Investigativjournalisten erneut millionenfach Daten zu Steuerschlupflöchern und über potentiell brisante Steuerschlupflöcher von Prominenten, Politikern, Sportlern und Großunternehmen ausgewertet.
Bei diesem neuen Datenleck Paradise-Papers soll es diesmal um insgesamt 13,4 Millionen Dokumente aus Steueroasen in aller Welt gehen. Die Namen von mehr als 120 Politikern aus fast 50 Ländern sollen darin auftauchen, außerdem auch Unternehmer und Sportler. Sogar zu den Geschäftspraktiken mehrerer Weltkonzerne wie Apple, Facebook und Twitter gebe es Informationen zur Suche nach Ländern ohne Steuern oder dem Fluss russischen Geldes in den geleakten Dokumenten.
In den Paradise Papers sollen auch mehr als ein Dutzend Berater, Kabinettsmitglieder und Großspender des US-Präsident Donald Trump auftauchen, darunter natürlich auch Geschäftskontakte nach Russland. Was einmal mehr bestätigt: Wo Rauch ist, ist auch Feuer.
Im Fokus steht aus der Trump-Truppe vor allem der amerikanische Handelsminister Wilbur Ross, der als Privatmann Honig aus Geschäften mit einer Firma saugte, die dem Schwiegersohn des russischen Präsidenten Wladimir Putin und weiteren Kreml-nahen Geschäftsleuten gehörte.