Eine im Internet weit verbreitete Betrugsvariante ist das Anklicken bezahlter Anzeigen auf Internetseiten. Je häufiger man dabei auf eine Anzeige klickt, umso mehr Geld zahlt dann das dahinter stehende Werbenetzwerk dafür.

Automatisierten Klickbetrug mit Unterstützung von Bots, also Programmen, die regelmäßig auf die Anzeigen klicken, will die neue Initiative der Trustworthy Accountability Group (TAG) zusammen mit Internetriesen wie Facebook und Google aufdecken.

Dabei werden übrigens nicht etwa die großen Werbenetzwerke betrogen, sondern im Grunde zahlen deren Kunden aus der werbenden Wirtschaft für die betrügerischen Klicks der Automaten.

Im Rahmen des am 21. Juli angekündigten Programms soll eine von mehreren Unternehmen gemeinschaftlich gepflegte Projektliste mit IP-Adressen von solchen Servern entstehen, die automatisiert Werbeanzeigen aufrufen, um so die Klickraten zu fälschen. Neben Google und Facebook sind auch Dstillery, MediaMath, Quantcast, Rubicon Project, The Trade Desk, TubeMogul und Yahoo dabei.

Eigentlich gibt es das ja schon seit 2006 als IAB/ABC International Spiders & Bots List. Allerdings agieren heutzutage Bot-Programme häufig nicht mehr von einzelnen Computern aus, sondern von großen Datenzentren. Solche Zugriffe werden aktuell laut Google von der herkömmlichen Filterliste ungehindert durchgelassen.

Deshalb stellt Google  der Initiative jetzt Werkzeuge und eine Datenbank mit IP-Adressen verdächtiger Rechenzentren zur Verfügung. Googles Blacklist soll beispielsweise im Mai 8,9 % der Klicks im Werbenetzwerk DoubleClick herausgefiltert haben und konnte so die Klickraten-Statistiken zuverlässiger machen.